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Siegfried Lenz: "Ein Kriegsende"

1983 schreibt der in Hamburg lebende Autor Siegfried Lenz (geboren 1926) das Fernsehspiel "Ein Kriegsende". Es wird im Dezember 1984 erstausgestrahlt und erscheint parallel als gedruckte Erzählung. Sie stellt den Konflikte zwischen Besatzungsmitgliedern und dem Kommandanten eines deutschen Minensuchers in der Ostsee dar: Müssen scheinbar sinnlose und das eigene Leben gefährdende Befehle nach einer Teilkapitulation noch ausgeführt werden? Einzelne Besatzungsmitglieder übernehmen das Kommando an Bord und entscheiden, unverrichteter Dinge in den sicheren Hafen zurückzukehren. Dafür verurteilt sie ein Marinegericht in Flensburg später wegen "Meuterei" zum Tode. Der Schluss der Erzählung:

"Keiner rührte sein Frühstück an. Als die Salven fielen - nein, keine Salven, es waren zwei Stöße aus einer Maschinenpistole -, stöhnte der Signalgast auf, und einer ging vor der Heizung in die Knie und würgte, als müßte er sich übergeben. Wir lauschten. Manch einer mußte etwas anfassen. Dieser Irrsinn, sagte der Signalgast, diese Schweine - der Krieg ist doch vorbei! Der wird nie aufhören, der Krieg, sagte der Funkmaat, für uns, die wir dabei waren, wird er nie aufhören. Das ist doch kein Urteil, sagte der Signalgast, das ist Mord. Hört ihr, das ist Mord! (Der Funkmaat beugte sich über den, der vor der Heizung kniete, und sah ihm ins Gesicht. Geh an den Ausguß, sagte er, los, geh an den Ausguß.)

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