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Wilhelm Hamkens



Wilhelm Hamkens (24.2.1883 Hoyerswort - 4.10.1962 Husum)

Als Adolf Hitler im Sommer 1930 Reichstagswahlkampf auch in Rendsburg betreibt, betätigt sich Wilhelm Hamkens nicht nur als Gastgeber, sondern auch als sein Fahrer. Hamkens ist im ländlichen Mittelholstein eine Ausnahmeerscheinung: Der Rechtsanwalt, Weltkriegsoffizier und Spross eines Eiderstedter Großgrundbesitzergeschlechts ist weltgewandt und standesbewusst, eignet sich somit für die NSDAP als „Milieuöffner“ für weite Bevölkerungskreise. Seit 1929 „Parteigenosse“, erlangt Hamkens schnell die ihm nach seinem Selbstvertsändnis „angemessen“ Führungspositionen: Zunächst NSDAP-Ortsgruppenleiter, NSDAP-Kreisleiter, nach der Machtübernahme 1933 dann Landrat in Rendsburg und ab 1938 Regierungspräsident. Wie sein Bruder Otto Hamkens (NSDAP-Kreisleiter und Landrat in Eiderstedt) ist er überzeugter Nationalsozialist mit besonderem Elitebewusstseins. Den kleinbürgerlichen „Gauleiter“ Hinrich Lohse hält er auf persönliche Distanz und pflegt indes Kontakte und Standesdenken als „Gaujägermeister“, auch zu Juden wie Ernst Bamberger. Lohse entmachtet ihn während des Kriegs schleichend, bis Hamkens 1943 verbittert seinen Hut als Regierungspräsident nimmt. Nach 1945 bleibt ihm eine (kurze) Internierung nicht erspart, wohl aber ein „Spruchgerichtsverfahren“. Für Versorgung des ehemaligen NS-Funktionärs findet die schleswig-holsteinische Verwaltungsjustiz einen besonders absonderlichen Kompromiss: Zwar muss er auf seine Pension als Regierungspräsident verzichten, erhält jedoch die volle Versorgung als ehemaliger (nationalsozialistischer) Landrat zugesprochen.

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