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Willy Brandt/Herbert Frahm

Quelle: Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck/ SPD Lübeck/ DGB Lübeck (Hrsg.): Nationalsozialismus in Lübeck 1933-1945. Ausstellungsdokumentation, Lübeck 1985.
Geboren 18. 12. 1913 in Lübeck
Gestorben 08. 10. 1992 in Unkel am Rhein

Herbert Frahm wächst bei seinem Großvater, einem überzeugten Sozialisten und Fabrikarbeiter in Lübeck auf. So wird er schon in jungen Jahren politisch geprägt. Mit 14 Jahren den "Falken" beigetreten, wird er ein Jahr später Mitglied der "Sozialistischen Arbeiterjugend". Mit nur 17 Jahren tritt er der SPD bei, mit der er sich aber schon sehr kurze Zeit später nicht mehr identifizierten kann. Er schließt sich stattdessen einer linksradikalen Splittergruppe an, der Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP).

Anfang April 1933 verlässt er seine Heimatstadt Lübeck auf illegalem Weg über die Ostsee. Freunde stellen Kontakt zum sozialdemokratischen Fischermeister in Travemünde her, dessen Sohn Paul Stooß regelmäßig nachts zum Fischen auf die Ostsee fährt. Von seinem Großvater mit 100 Reichsmark ausgestattet und nicht viel mehr als einer kleinen Tasche, gelangt er in einer stürmischen Nacht mit dem alten, brüchigen Fischerboot "TRA 10" nach Rodbyhavn auf Lolland. Am gleichen Tag fährt er mit dem Zug nach Kopenhagen und kurze Zeit später über Schweden in das Land, das seine zweite Heimat wird: Norwegen.

In Norwegen studiert der zwischenzeitlich ausgebürgerte Willy Brandt, wie er sich jetzt nennt, und engagiert sich weiter politisch. Nach der deutschen Invasion in Norwegen flieht er auf Skier nach Schweden. Erst 1945 kehrt er nach Norwegen zurück; zwei Jahre später nach Deutschland. 1957 übernimmt er in Berlin das Amt des Regierenden Bürgermeisters. In den Jahren 1961 und 1965 kandidiert Willy Brandt für das Amt des Bundeskanzlers, jedoch unterliegt er beide Male den CDU-Kandidaten Konrad Adenauer und Ludwig Erhard. Nachdem er seit 1966 Bundesaußenminister der großen Koalition von SPD und CDU gewesen ist, wird er 1969 der erste sozialdemokratische Bundeskanzler der Bundesrepublik. Im Jahr 1971 erhält er als erster Deutscher nach Ende des Zweiten Weltkriegs den Friedensnobelpreis. Trotz der deutlich gewonnen Wiederwahl im Jahre 1972 tritt Brandt 1974 als Bundeskanzler aufgrund einer Spitzelaffaire zurück.

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