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Ernst Niekisch



Ernst Niekisch (*23.5.1889 in Trebnitz, + 23.5.1967 (West-)Berlin)

Der Volksschullehrer Ernst Niekisch tritt 1917 in die SPD ein und engagiert sich während der Novemberrevolution im „Arbeiter- und Soldatenrat“ in München. Zwischen 1919 und 1923 vertritt er die USDP, ab 1922 wieder die SPD im Bayrischen Landtag. Ab Mitte der 1920er Jahre gibt Niekisch die Zeitschrift „Der Widerstand“ heraus und gründet den „Widerstandskreis“, der sich als Teil der „nationalen Opposition“ von rechts gegen „das Weimarer System“ richtet. Der Kreis vertritt eine Mischung aus politisch rechtem und linkem Gedankengut, das sich im scharfen Gegensatz sowie in Konkurrenz zur NS-Bewegung befindet. Niekisch versteht sich als „Nationalbolschewist“. 1932 publiziert er die Schrift „Hitler – ein deutsches Verhängnis“, in der er vor Hitler und den Nationalsozialisten warnt. Nach der NS-Machtübernahme 1933 versucht Niekisch neben sozialistischen Widerstandsgruppen auch Kontakt zu national-konservativen Widerstandsgruppen herzustellen. Am 22. März 1937 verhaftet ihn die „Gestapo“; zwei Jahre später verurteilt ihn der „Volksgerichtshof“ zu einer lebenslangen Zuchthausstrafe. Nach Ende der NS-Herrschaft tritt der durch Misshandlungen und Haft schwer gezeichnete, teilweise gelähmte Niekisch in Berlin zunächst der KPD bei, um nach 1949 – inzwischen Professor der Soziologie an der Humboldt-Universität in Berlin –die SED in der „Volkskammer“ zu vertreten. Die gewaltsame Niederschlagung des Aufstandes vom 17. Juni 1953 bringt ihn dazu, alle politischen Ämter niederzulegen und sich von der SED zu entfernen, bis er 1963 schließlich die Partei verlässt und in die Bundesrepublik übersiedelt.

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