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Dr. Rudi Dutschke

Geboren 07. 03. 1940 in Schönefeld
Gestorben 24. 12. 1979 in Aarhus

Der aus Luckenwalde im südlichen Brandenburg stammende Rudi Dutschke darf in der DDR nicht studieren, weil er den Wehrdienst in der "Nationalen Volksarmee" verweigert hat. 1961 - kurz vor dem Bau der Mauer - siedelt er nach West-Berlin über, um an der "Freien Universität" (FU) Soziologie, Philosophie und Geschichte zu studieren. Hier engagiert er sich ab 1964 im "Sozialistischen Deutschen Studentenbund" (SDS) und wird schließlich zur zentralen Figur der Studentenbewegung und der "Außerparlamentarischen Opposition" (APO). Der "Theoretiker" Dutschke versteht sich als revolutionärer Marxist, betont jedoch auch die christlichen Wurzeln seines Denkens. Seine politischen Ziele sind die Überwindung des Kapitalismus und autoritärer gesellschaftlicher Strukturen. Seine Kritik richtet sich gleichermaßen gegen den vermeintlichen Imperialismus der USA und ihrer Verbündeten sowie gegen den Realsozialismus sowjetischer Prägung. Im Vietnamkrieg sieht er den Beginn einer revolutionären Entwicklung, in deren Verlauf die Völker der so genannten "Dritten Welt" zum Befreiungskampf aufstehen werden. Einen bewaffneten Guerillakrieg in der Bundesrepublik Deutschland hält er aber für nicht angemessen, terroristische Aktionen bezeichnet er später als "Zerstörung der Vernunft". Stattdessen soll durch "antiautoritäre Provokationen" der Staat gezwungen werden, seine "Maske" abzulegen und offen seine Gewalt zu zeigen. Die parlamentarische Demokratie lehnt er zunächst ab. Ende der 1970er Jahre beteiligt sich Dutschke jedoch an der Gründung der Partei "Die Grünen". Am 11. April 1968 verübt der Hilfsarbeiter Joseph Bachmann, dem rechtsradikale Überzeugungen nachgesagt werden, in Berlin ein Attentat auf Rudi Dutschke und verletzt ihn lebensgefährlich. Dutschke verlässt Deutschland, zunächst lebt er kurze Zeit in der Schweiz, Italien, Großbritannien und Dänemark, wo er an der Universität in Aarhus doziert. In den 1970er Jahren promoviert er an der FU in Soziologie und setzt sich wissenschaftlich und publizistisch mit aktuellen Fragen der Zeit, wie Sozialismus und Menschenrechten, auseinander. Heiligabend 1979 stirbt der ehemalige "Studentenführer" an den Spätfolgen des Attentats in Aarhus.
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