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Ernst Ludwig Kirchner



Der spätere Maler Ernst Ludwig Kirchner wird 1880 als Sohn eines Papierfachmannes geboren. Durch den Vater wird Kirchner früh mit der Technik des Holzschnittes bekannt gemacht. Von 1901 bis 1905 studiert der junge Kirchner Architektur in Dresden. Mit seinen Studienfreunden Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff gründet er 1905 die Gemeinschaft „Brücke“. Kirchner ist die zentrale Figur dieser Expressionisten-Gruppe. 1906 formuliert er in ihrem Programm: „Jeder gehört zu uns, der unmittelbar und unverfälscht wiedergibt, was ihn zum Schaffen ermutigt.“ Die Künstler der „Brücke“ bekennen sich zu einer Malerei aus reinem Instinkt. Besondere Merkmale ihrer Werke sind starke Farbkontraste.

Der Zerfall der „Brücke“ im Jahr 1913 führt bei Kirchner zu Vereinsamung und einer inneren Unruhe. Er meldet sich gleich bei Kriegsausbruch 1914 zum Militärdienst. Die entsetzlichen Erfahrungen des Krieges prägen den sensiblen Künstler. Er erleidet einen schweren nervlichen und körperlichen Zusammenbruch und wird 1916 aus dem Militärdienst entlassen. Bei einem Sanatoriumsaufenthalt in Königstein im Taunus erholt sich der Maler und sammelt neue Kraft. Es entstehen viele Holzschnitte. Aber auch der Stil seiner Malerei verändert sich. Es entsteht eine Reihe von großen Landschaftsdarstellungen. Das Gedrängte und Hektische seiner früheren Bilder weicht nun einer weiträumigen Ruhe und einer romantischen Stimmung.

1931 wird der bekannteste „Brücke“-Expressionist zum Mitglied der „Preußischen Akademie der Künste“ ernannt. Sechs Jahre später, im Juli 1937, wird Kirchner aus der Akademie ausgeschlossen. Im selben Monat werden 31 Objekte von ihm bei der Wanderausstellung „Entartete Kunst“ in München gezeigt, zudem 639 seiner Werke beschlagnahmt. Damit ist er eines der Hauptopfer der NS-Kulturpolitik. Kirchner lebt zu dieser Zeit zwar in der Schweiz, aber er leidet schwer darunter, dass er in seiner Heimat als „entarteter“ Künstler geächtet wird. 1938 erträgt der vereinsamte, verzweifelte und erkrankte Künstler sein Leben nicht mehr und wählt den Freitod.

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