zurück Johannes Ahlmann
Gestorben 1939
Johannes Ahlmann (1851-1939) ist Direktor der Carlshütte von 1883-1918, bis sein Sohn Julius den Posten übernimmt. Er ist Leiter des Unternehmen während einer schwierigen Phase und er ändert die Strategie der Firma. Mit Johannes Ahlmann als oberstem Chef wird auf die Produktion endgefertigter Waren, neben den gewohnten Halbprodukten aus Eisen gesetzt. Verbrauchsgüter wie Öfen und Badewannen und verschiedene Maschinen für die Industrie sichern das Einkommen und die Arbeitsplätze. In dieser Zeitspanne wird verstärkt auf den Verkauf außerhalb der Umgebung gesetzt. Die Eröffnung des Nord-Ostseekanals 1895 ist von großer Bedeutung für diese Strategie.
Ahlmann wurde in Fredericia geboren und ist dänischer Staatsbürger bis er 1898 die deutsche Staatsbürgerschaft annimmt. Er hat noch immer gute Kontakte nach Fredericia und Graasten, wo seine Familie wohnt. Er ist historisch sehr interessiert und übersetzt unter anderem ein Buch des berühmten dänischen Nationalhistorikers A.D. Jörgensen. Dies lässt vermuten, dass Ahlmann sich trotzdem immer noch als Däne fühlt.
Im Buch zum 125jährigen Jubiläum wird Ahlmann zu einer Art Held gemacht. Er wird als ein fleißiger Mann, der von den Arbeitern geliebt wird, dargestellt. Die Wirklichkeit sieht etwas anders aus, er ruft jedoch ein paar soziale Einrichtungen ins Leben. 1901 erbaut er weitere Arbeiterwohnungen bei der Carlshütte und richtet ein Geschäft in der Fabrik ein, in dem die Arbeiter einkaufen können. Anfang der 1920er beschafft er Lebensmittel aus Dänemark, die dann in dem Geschäft an die Mitarbeiter verkauft werden. Dies tut er sicher nicht nur um den Arbeitern Gutes zu tun, es ist ohne Zweifel auch ein Versuch die Arbeiter an die Fabrik zu binden und loyale Mitarbeiter zu schaffen. Das ist von großer Bedeutung in einer Zeit, wo es schwer ist qualifizierte Metallarbeiter zu finden.
