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Wilhelm I.



Als Wilhelm I. im Jahr 1861 nach seinem Bruder Friedrich Wilhelm IV. zum preußischen König ausgerufen wird, ist er schon ein alter Mann von 64 Jahren. Trotzdem wird er über ein Viertel Jahrhundert lang König sein. Mit ihm als Regenten wird Deutschland im Jahr 1871 vereint, weshalb er von großer Bedeutung für die deutsche und preußische Geschichte ist.

Der größte Geniestreich von Wilhelm I. ist die Ernennung von Otto von Bismarck zum preußischen Ministerpräsidenten im Jahr 1862. Dies geschieht nachdem Kriegsminister Albrecht von Roon ihn überredet hat den Posten zu behalten. Der König hat viele Streitigkeiten mit der liberalen Mehrheit im Parlament, aber durch Bismarcks Ernennung werden diese beseitigt, indem das Parlament quasi faktisch außer Kraft gesetzt wird. Hierdurch bildet sich von Anfang an eine enge Beziehung zwischen König und Kanzler/ Ministerpräsident. In kritischen Phasen folgt der König immer der Politik Bismarcks.

Nachdem Wilhelm I. im Jahr 1871 zum Kaiser des vereinten Deutschlands ausgerufen wird - und Bismarck zum Kanzler - wird die konservative politische Linie fortgesetzt. Im Jahr 1878 überlebt er zwei Attentate, wird jedoch schlimm verwundet. Hieraus ergibt sich der Anlass, die sozialdemokratischen Opposition niederzuschlagen, die jedoch nicht für die Attentate verantwortlich ist, durch das sogenannte "Sozialistengesetz" vom Oktober 1878.

In Verbindung mit der preußischen Annexion der Herzogtümer und der späteren Vereinigung Deutschlands wird ein "Kaiserkult" um Wilhelm I. geschaffen. Es werden zahlreiche Denkmäler von Wilhelm I. aufgestellt und viele können noch immer überall in Schleswig-Holstein und dem Rest Deutschlands gesehen werden. Dies alles hat insgesamt den Nachruf beeinflusst, der ganz und gar positiv gewesen ist und noch immer ist. In der deutschen Geschichtsschreibung wird jedoch deutlich unterstrichen, das die konservative Herrschaft zeitweise die Macht des Parlamentes außer Kraft gesetzt hat.

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