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NSDAP-Parteistatistik

Die Parteistatistik der NSDAP für das Jahr 1935 gibt die erfolgreiche nationalsozialistische Durchdringung der schleswig-holsteinischen Gesellschaft wieder: 1935 gab es knapp 88.000 männliche und 4.700 weibliche NSDAP-Mitglieder, jeder 18. Einwohner der Provinz war damit "PG"; diese Organisationsdichte wurde nirgends sonst erreicht. Das Missverhältnis der Geschlechter entsprach dem NS-Frauenbild, das allerdings im politisch-karikativem Bereich Entfaltungsmöglichkeiten vorsah: Zur "NS-Frauenschaft" zählten 86.000 Schleswig-Holsteinerinnen.
Zum Jahresbeginn 1935 verfügte die Parteiorganisation im "Gau" Schleswig-Holstein über 22 "Kreisleitungen", 670 "Ortsgruppen", 2.100 "Blöcke" und 8.700 "Zellen". Die "angeschlossenen Verbände" banden teilweise mehr Mitglieder: die "SA-Gruppe Nordmark" 1935 fast 161.000 Männer, die "SS" im "Abschnitt XX" circa 7.300, die "Hitlerjugend" (HJ) etwa 98.000 Kinder und Jugendliche. Wie bald auch bei der "HJ" wurden in einigen NS-Organisationen die Grenzen zu automatischen Mitgliedschaften überschritten, zu nennen sind etwa der "Reichsnährstand" mit 1935 in Schleswig-Holstein 78.000 Mitgliedern und die "Deutsche Arbeitsfront" (DAF) mit 318.000, tendenziell auch der "Reichsbund der deutschen Beamten" mit 28.000 Angehörigen sowie der 7.000 Pädagogen bindende "NS-Lehrerbund". Die 1935 verzeichneten 1.700 Juristen im "NS-Rechtswahrerbund", 400 Mediziner des "NSD-Ärztebundes" und 117.000 Mitglieder der "NS-Volkswohlfahrt" waren jedoch eher aus eigenem Antrieb eingetreten, wobei man den sozialen Druck eines nicht Abseits-Stehen-Wollens nicht ausblenden sollte.
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