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Frösleelager © sdu

Am 13. August 1944 wird das Internierungslager in Frøslev in Gebrauch genommen. Es ist gebaut worden um 1.500 Gefangene aufzunehmen, aber kurz vor der Befreiung befinden sich etwa 5.500 Insassen dort. Das Lager kann als Ausdruck der besonderen Besatzungsordnung in Dänemark gesehen werden. Es sind die dänischen Behörden, die im März 1944 den deutschen Reichsbevollmächtigten Dr. Werner Best bitten das Lager einzurichten. Es sind auch dänische Behörden, die für die Verpflegung und den Gesundheitsdienst im Lager sorgen, obwohl ein SS-Kommando die Lagerleitung stellt.

Frøslev ist als "merkwürdigstes KZ-Lager der Welt" bezeichnet worden. Die Gefangenen bekommen ebenso viel zu essen wie die übrige Bevölkerung in Dänemark und so gibt es keinen Hunger dort. Es gibt im Großen und Ganzen keine gewalttätigen Übergriffe auf die Gefangenen, aber es muss bedacht werden, dass die Gefangenen in dem ständigen Risiko leben nach Süden in ein KZ-Lager geschickt zu werden.

Gemessen an den geretteten Menschenleben ist das Internierungslager in Frøslev unbedingt ein Erfolg. So ist es auch mit gutem Grund seit Kriegsende aufgefasst worden. Mit der Errichtung verhindern die dänischen Behörden, dass bis zu 5.500 dänische Gefangene in deutsche KZ-Lager geschickt werden. Damit rettet man eine große, aber unbekannte Zahl an Menschenleben. Der Aufbau des Lagers eröffnet aber auch moralische Aspekte. Ist es angemessen, dass dänische Behörden akzeptieren dänische Bürger einzusperren, die keine dänischen Gesetze übertreten haben? Also eine Abwägung der objektiven Vorteile der Einrichtung des Lagers gegen die moralische Niederlage dies zu tun. Eine entsprechende moralische Dimension ist seit der Befreiung immer wieder in der generellen Debatte über die Politik der Zusammenarbeit aufgekommen.

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