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Britische Demontage © sdu

Es wird in der Potsdamer Erklärung II A.3(i) festgelegt, dass die ganze Industrie, die man zur Kriegsproduktion benutzen kann, zerstört oder von den Besatzungsmächten kontrolliert werden soll. Die Produktion von Waffen, Flugzeugen und Schiffen wird verboten, um ein mögliches deutsches Kriegspotential zu verhindern. Stattdessen soll die deutsche Ökonomie in Zukunft auf Landwirtschaft und einer friedlichen Industrie basieren. Es ist auch Teil der Abmachung, dass die Industrie, die man nicht in die deutsche Friedensökonomie einbeziehen kann, als Kriegsschadensersatz von den Besatzungsmächten einbehalten werden kann.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Siegermächte einer deutschen Wiederaufrüstung entgegenwirken wollen oder dass sie eine Erstattung für ihre eigenen Verluste bekommen wollen. Trotzdem stößt die britische Demontage auf starke Proteste in Schleswig-Holstein. Die Zerstörung und der Abbau der Kieler Schiffsindustrie wird zuallererst als Verlust von Arbeitsplätzen gesehen und daran mangelt es sowieso schon durch die vielen Flüchtlinge.

Die Demontage der Briten beherrscht die ersten Nachkriegsjahre, doch im April 1947 drängen die Sowjetunion und andere Kriegsländer auf ein stärkeres Tempo. Sie wollen auch am demontierten Material teilhaben. Es folgt in den nächsten Jahren eine systematischere Demontage. Die Währungsreform 1948 verstärkt die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Schleswig-Holsteins und neue Protestaktionen folgen. Gleichzeitig erleben die Briten einen verstärkten Druck durch die Amerikaner, die die Demontage stoppen wollen. Die USA leisten Hilfe für den Wiederaufbau der deutschen Ökonomie (Marshall-Plan) und die Demontage hat die gegenteilige Wirkung. Doch erst Ende 1949 wird man sich einig die Demontage auslaufen zu lassen und im Mai 1950 wird sie ganz eingestellt.

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