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Bevölkerungsentwicklung © sdu

In den Jahren 1867-1914 findet eine markante Entwicklung in Schleswig, Holstein und Dänemark statt. Insgesamt steigt die Bevölkerungszahl in den Herzogtümern um etwa 700.000 Menschen an, von gut 1 Million auf 1,7 Millionen. Die Bevölkerung im Königreich Dänemark steigt von 1,6 Millionen auf fast 2,9 Millionen an. In beiden Gebieten steigt die Einwohnerzahl um 70-80 % an und zwar im Laufe von nur knapp 50 Jahren. Im Unterschied zu anderen historischen Perioden ist diese Steigerung ganz und gar einzigartig.

Es gibt mehrere Gründe für dieses große Bevölkerungswachstum. Ein ausschlaggebender Grund ist die generelle Verbesserung der Ernährung. Viele Menschen nehmen mehr Nahrung zu sich und die Kosten hierfür nehmen ab. Ein anderer wichtiger Grund ist die Verbesserung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung, die vor allem auf eine Verbesserung der Sanitätszustände, unter anderem reineres Trinkwasser in den Städten, zurückzuführen ist. Zugleich können Ärzte mehr Krankheiten als früher heilen. Die sichtbarsten Ergebnisse finden sich in der Verringerung der Sterblichkeit bei Kindern, die von 15% in den 1840er Jahren auf etwa 10% in den Jahrzehnten kurz nach der Jahrhundertwende fällt. Auch die Anzahl der Frauen, die bei der Geburt sterben, sink auf markante Weise. Insgesamt steigt während des gesamten Zeitraumes vom Anfang der 1840er Jahre bis hin zum Jahr 1910 die durchschnittliche Lebenserwartung von etwa 40 auf etwa 55 Jahre.

Örtlich gibt es große Unterschiede in Bezug auf das Bevölkerungswachstum. Ein allgemeingültiges Merkmal ist, dass die Städte stark anwachsen, wohingegen die Bevölkerungszahl in den Landgebieten eher bescheiden zunimmt. Die Karte der Veränderungen der Bevölkerungszahlen in Schleswig-Holstein im Zeitraum 1875-1910 zeigt, dass es in den Provinzen sehr große Unterschiede gibt. Einige Städte erleben einen starken Zuwachs an Menschen. Kiel wird mehr als fünfmal so groß, Neumünster dreimal so groß, während Lübeck und Flensburg ihre Einwohnerzahlen mehr als verdoppeln. In anderen Städten herrscht eine bescheidenere Entwicklung. Insbesondere die Marktstädte in Nordschleswig - Tondern, Apenrade, Hadersleben und Sonderburg - wachsen weniger an als die Städte südlich von ihnen.

Im südlichen Dänemark sind es insbesondere Esbjerg, die Marktstädte im Dreiecksgebiet - Vejle, Kolding und Fredericia - und Middelfahrt, Odense und Nyborg, die am Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts einen kräftigen Anstieg der Einwohnerzahlen erleben. Diese Städte haben eine zentrale Lage im Königreich oder andere Bedeutung, wie im Fall von Esbjerg, das den Kontakt zu England herstellt. Andere "alte" Marktplätze, die ferner von den Hauptstraßen und der Eisenbahn liegen, stagnieren oder wachsen nur gering.

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