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Rübenpolen © sdu

In Dänemark wird der Begriff "Rübenpolen" verwendet, um die Menschen aus dem heutigen Polen zu beschreiben. Diese Polen arbeiteten Anfang des 20. Jahrhunderts als Saisonarbeiter auf dänischen Höfen und Gütern. Im Zeitraum 1893-1929 kommen jeden Sommer viele Polen, um auf den Feldern zu arbeiten. Insbesondere auf Lolland-Falster, aber auch auf Fünen wird der Bedarf an Arbeitskräften innerhalb der Landwirtschaft durch polnische Saisonarbeiter gedeckt.

Die Güter in Schleswig-Holstein haben ebenfalls einen großen Bedarf an Saisonarbeitern. Um das Jahr 1900 kommen jeden Sommer etwa 100.000 Menschen aus dem östlichen Preußen, um auf den holsteinischen Feldern zu arbeiten.

Der Bedarf an Saisonarbeitern lässt sich auf mehrere Weisen erklären. Ein wichtiger Grund ist, dass in diesen Jahren viele Landbewohner in die Städte ziehen, um dort zu arbeiten. Viele junge Leute wanderten in die USA oder nach Kanada aus, so dass die Bevölkerung auf dem Land insgesamt, in vielen Gebieten Fünens und im östlichen Teil Schleswig-Holsteins, kleiner wird. Gleichzeitig ist der Anbau von Korn und Rüben sehr arbeitsintensiv. Viele Hände werden für die Säuberung der Felder und die Rübenernte benötigt.

Auf beiden Seiten der Grenze stehen die polnischen Saisonarbeiter an unterster Stelle der sozialen Hierarchie. Sie werden unter kümmerlichen Bedingungen in Kasernen einquartiert und ihr Lohn ist sehr niedrig. Die Arbeitgeber nutzen den Überschuss an polnischer Arbeitskraft aus, weshalb die Arbeiter aus Polen weniger verdienen als die lokalen Arbeitnehmer. Im Jahr 1908 greift die dänische Regierung ein, indem sie das sogenannte "Polengesetz" einführt. Mit diesem Gesetz werden die Arbeitsgeber gezwungen den Saisonarbeitern bessere Bedingungen zu bieten. Gleichzeitig wollen die Gewerkschaften die dänischen Arbeiter vor "unfairer" ausländischer Konkurrenz schützen.

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