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Dänische Künstler an der Flensburger Förde © izrg

Dänische Künstler an der Flensburger Förde

Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 begibt sich für etwa 20 Jahre kaum ein dänischer Maler an die nun vollständig auf deutschem Gebiet liegende Flensburger Förde. Holger Drachmann, dänischer Maler und Schriftsteller, erklärt in dem Essay: „Derovre fra Graensen“ seine Sicht der Dinge: „Niemand kann Naturschönheiten in einer Gegend genießen, die voller historischer Erinnerung ist. Jeder Verlauf der Küstenlinie, die Konturen der Wälder, der Spiegel der Wasseroberfläche will meinen Blick auf eine ästhetische Betrachtungsweise lenken, doch dann kommt der dumpfe Laut eines Schusses über die Höhen gerollt und ich vergesse die Farbtöne.“

Eine Ausnahme bildet der am 22. Mai 1845 in Vester Skerninge auf Fünen geborene Johann Ulrik Bredsdorff, der durch familiäre Beziehungen an Flensburg gebunden ist. Der Künstler, der in Kopenhagen studiert hat, stellt seit 1875 jährlich ein Werk mit der Ansicht der Flensburger Förde in Kopenhagen aus, wohl auch aus dem Bestreben heraus, seinen Landsleuten ihr „verlorenes Land“ zu zeigen. Mit der Ekensunder Künstlerkolonie kommt er jedoch ebenso wenig näher in Kontakt, wie Hans Smidth, einer der bekanntesten Maler der jütischen Heide.

Nach dem Beginn seines Medizinstudiums wendet er sich der am 2. Oktober 1839 in Nakskov/Lolland geborene Smidth der Malerei zu und beginnt ein Studium an der Akademie in Kopenhagen. 1864 ist er Soldat, nimmt jedoch nicht am Kriegsgeschehen teil. Als ihm 1866 die finanziellen Mittel fehlen, um sein Studium fortzusetzen, zieht er sich nach Jütland zurück, wo er Landschaften, Innenräume und Volksbilder malt, die das Leben des dänischen Volkes in nationalromantischem Stil zeigen. In den Jahren 1883 und 1885 führen ihn zwei Reisen an die Flensburger Förde. Seine auf der Reise entstandenen Bilder zeigen zum Teil Ähnlichkeit mit Gemälden des Ekensunder Künstlers Heinrich Petersen-Angeln, obwohl ein persönlicher Kontakt zum Künstlerkreis nicht belegt ist.

Erst vierzig Jahre nach Ende des Krieges kann sich der Däne Louis Jensen unbefangen in Ekensund aufhalten. Der am 15. August 1858 geborene Jensen besucht zwischen 1876 und 1882 die Kunstakademie seiner Geburtsstadt Kopenhagen. Er malt vor allem Landschaften und Ortsansichten, meist eher in traditioneller Anordnung. Er legt zudem Wert auf idyllische, sonnenbeschienene Heimatmotive in leuchtenden Farben. Insbesondere mit Otto H. Engel verbindet ihn eine engere Beziehung, Engel besucht ihn auch zweimal in Kopenhagen. Die Ehefrau des Malers Engel äußert 1903 über ihn: „Der Kopenhagener Jensen ist viel gereist, kennt Deutschland, Italien, Holland und Frankreich, er hat einen guten, trockenen Humor und sein gebrochenes Deutsch wirkt manchmal zu putzig.“ 1908 stirbt Jensen unerwartet.

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