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Momme Nissen und die "Heimatkunst" © izrg

Der am 28. April 1870 in Deezbüll geborene Momme Nissen erhält seinen ersten Malunterricht bei seinem Onkel C. L. Jessen. Er studiert zwischen 1886 und 1889 an der Weimarer Kunstschule, bevor er in den folgenden Jahren als freier Künstler und Schriftsteller tätig ist. Nissen ist vor allem wegen seiner lichtdurchfluteten Innenansichten friesischer Räume bekannt. In den Jahren zwischen 1893 und 1907 lebt er mit dem selbsternannten "Volkserzieher" Julius Langbehn - dem Verfasser des Romans "Rembrandt als Erzieher" zusammen. Gemeinsam mit ihm reist er durch die Welt und stellt "rassenkundliche Beobachtungen" an. 1902 tritt er in die katholische Kirche ein, 1916 wird er Dominikanermönch. Er stirbt am 23. Juni 1943 im schweizerischen Illanz.

Im Juni 1901 organisiert Nissen die viel beachtete "Schleswig'sche Kunstausstellung" in Flensburg. Nissen stellt nur Künstler aus, die im Landesteil Schleswig geboren sind, durchaus aus ideologischen Gründen: Er vertritt das Konzept einer bodenständigen "Heimatkunst", das sich gegen internationale Künstlerverbindungen, wie es Kolonien darstellen, wendet. Im Vorwort des Kataloges schreibt er: "Im Gegensatz zu den jährlich wechselnden, internationalen Kunstmodeströmungen handelt es sich hier nicht um irgend ein weit hergeholtes ?Neues?, sondern um die Erzeugnisse einer autochthonen Heimatkunst." Sie vertrete "Bodenständigkeit, welche die sonstigen viel genannten Künstlerkolonien von heute durchgängig nicht zu erreichen mögen."

Alle Maler der Ekensunder Künstlerkolonie, die im Landesteil Schleswig geboren sind, stellen auf der Ausstellung aus; obwohl Nissen ihre Idee der Kolonie deutlich anklagt und wichtige Kollegen ausgeschlossen sind: Ihre Beziehung zur Heimat und ihr Wunsch, ihre Arbeit hier bekannt zu machen - das Ausstellungswesen ist noch sehr schlecht entwickelt - scheint stärker gewesen zu sein, als ihr Bedürfnis, für die Interessen ihrer auswärtigen, ausgeschlossen Künstlerkollegen einzustehen.

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