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St. Gallen © izrg

Im Januar 1892 zieht Nolde in die Schweiz, wo er seine Tätigkeit als Lehrer für gewerbliches Zeichnen am „Industrie- und Gewerbemuseum“ in St. Gallen aufnimmt. 1931 erinnert er sich in der Selbstbiografie an seinen ersten Eindruck: „Am Bodensee leuchteten mir die weißen Schneeberge der Säntisgruppe entgegen. Dann der Zug die Anhöhen hinaufschnaufte. In St. Gallen lag der Schnee einen Meter hoch. Ich ging mit pochendem Herzen zum Museum, wo meine Tätigkeit sein sollte.“ Das Unterrichten in den ersten drei Jahren hat Nolde als sehr mühevoll in Erinnerung. Allmählich verliert er das Interesse an seiner Tätigkeit als Lehrer. Abwechslung bieten Nolde in dieser Zeit die Reisen nach Mailand, Wien und München. Bekannt wird der spätere Maler in seiner St. Gallener Zeit auch als Bergsteiger. 1895/96 schließlich entsteht Noldes erstes Ölbild „Bergriesen“, das der junge Maler erfolglos zur Jahresausstellung nach München schickt. Mehr Erfolg hat er mit kleinen farbigen Zeichnungen auf denen die Schweizer Berge als Märchengestalten abgebildet sind. Als Bergpostkarten bringen sie Nolde in kürzester Zeit 25.000 Franken ein.

Ende 1897 gibt Nolde seine Stellung in St. Gallen auf und geht nach München, um freier Maler zu werden. Das Ende seiner Lehrtätigkeit bedeutet für Nolde einen ganz entscheidenden Einschnitt für sein Leben und vor allem für seine künstlerische Entwicklung. In München besucht er die private Friedrich-Fehr-Schule. Diesen Zeitraum wird er später in seiner Selbstbiografie als eine nicht besonders glückliche Zeit beschreiben. Nolde hat Sehnsucht: „Das Elternhaus zog mich an sich und die Heimat: die reifen Kornfelder, die Herbstwolken, die Ebene.“ Und so kehrt er im Jahre 1900 in seine schleswig-holsteinische Heimat zurück.

Siehe auch:

"Die schöne Bernina und der alte Morteratsch"

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