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Südseebild Familie © izrg

In dem Gruppenbild „Familie“ sitzen Vater, Mutter und Kind entspannt in ihrem Dorf zusammen. Die Frau ist von der Seite zu sehen und bildet mit ihrem nackten Kind auf dem Schoß eine geschlossene Form, die innige Vertrautheit symbolisiert. Die Mutter ist nur mit einem gestreiften Wickelrock um die Hüften bekleidet. Der Vater starrt frontal aus dem Bild heraus. Sein linker Ellenbogen ist abgespreizt. Er scheint lauernd vorgebeugt zu sein. Auch der Mann hat einen nackten Oberkörper. Er trägt eine rosa Hose. Der Boden ist in der gleichen Farbe gehalten. Er füllt unregelmäßig und mit groben Pinselstrichen die Leerflächen zwischen den Figuren und Palmen. In seiner Selbstbiografie berichtet Nolde von der wunderschön leuchtend roten Erde, die er in einem Dorf auf der Südseereise auffindet: „Am folgenden Tag besuchten wir ein entfernter gelegenes Dorf, ... wo die frisch aufgeworfenen Wegseiten wunderschönste, leuchtende rote Erde waren.“ Die Inselbewohner, die im Bild auf dem nackten Boden sitzen, verschmelzen farblich mit diesem schönen Grund. Aus diesen dunkelbraunen Flächen scheinen nur die roten Lippen und im Gesicht des Mannes auch die hell leuchtenden Augen, Zähne und der durch die Nase geschobene Knochen heraus. Hinter dem Mann deuten blaue und braune Streifen eine Hütte an. Links neben dieser Hütte schließt ein grüner Busch und gewundene Palmenstämme das Bild ab. Obwohl im Vordergrund noch etwas Platz wäre, hat Nolde den beiden Erwachsenen die Köpfe abgeschnitten. Dies ist ein Stilmerkmal, das bei Nolde ab 1909 auftaucht. Im Gegensatz zu den in Deutschland entstehenden Figurenszenen, die dichter an die Dargestellten herangehen, zeigt das Südseebild „Familie“ von 1914 auch noch etwas von der Umgebung.

Siehe auch:

"Das Südseebild Familie"

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