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Kriegsessen © sdu

Während des Ersten Weltkrieges herrscht in Deutschland ein akuter Lebensmittelmangel. Dies trifft auch die Südjüten, die zu diesem Zeitpunkt zum Deutschen Reich gehören. Selbst die Landbewohner versuchen sich vor Zwangsabgaben und anderen Vorschriften zu drücken, denn die Lebensmittel sind rar. Für die Stadtbewohner war die Situation noch ernster. Sie sind auf Rationierungen angewiesen und haben nicht die Möglichkeiten in aller Heimlichkeit zu schlachten und einen Teil der Ernte zu verstecken.

Alles Essbare muss verwendet oder gestreckt werden. Butter wird rationiert und auf dem Land hat man Streckbutter. Die Butter wird mit einer Mischung aus Mehl und Milch vermischt, so dass sie länger reicht. In den Städten macht man einen Butterersatz aus Mehl, Wasser und einer Art Puddingpulver.

Kohlrabi kann als Gemüse oder als Suppe serviert werden. Man kann auch Marmelade daraus machen oder es zu einer Art Süßigkeit trockenen lassen. Auf Alsen gibt es einen Kriegskuchen, der aus Kohlrabi und Kartoffelmus mit Rübenzucker und Zitronenessenz gemacht wird. Dazu gibt es einen Kaffee aus gebranntem Roggen. Sonderburgs Kinder können, wenn sie Glück haben, Kriegsmakronen bekommen. Auf den Feldern sammeln sie die Weizenähren ein, die bei der Ernste verloren gehen und der Überschuss aus der Mehlproduktion - die Weizenkleie - wird mit Wasser, einem Ei und eventuell ein wenig Honig vermischt. Wenn diese Mischung aus dem Ofen kommt, hat man etwas, dass an eine Makrone erinnert.

Es ist überhaupt Kreativität gefragt. Pferdebohnen, Buttermilchblumen, Brennnesseln und anderes Unkraut werden in der Küche benutzt, um die magere Kost zu bereichern. Dies kann man noch an den südjütischen Wehrpflichtigen 1920 sehen, sie sind ein wenig kleiner als ihre Vorgänger.

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