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Der Löwe auf dem Flensburger Friedhof © sdu

Am 6. Februar 1864 ziehen deutsche Truppen in Flensburg ein und am 22. Februar versucht die zivile Bevölkerung den Löwe Bissens von seinem Sockel zu nehmen. Die Polizei greift ein, die Behörden beschließen den Löwen einige Tage später zu entfernen, um ihn vor Zerstörung zu schützen. Der Sockel wird gesprengt.

Es überrascht nicht, dass der Löwe zum Opfer des Krieges wird. Schon als der Löwen geplant wird, hat man Bedenken wie die deutsche Bevölkerung darauf reagieren würde.

Der führende dänische nationalliberale Politiker Orla Lehmann hat eine Idee. Der Löwe ist sowohl Teil des dänischen als auch des Schleswiger Wappens und als Figur symbolisiert er Stärke und Macht. Er soll auf einer Säule mit dem Gesicht gen Süden errichtet werden. Es ist also naheliegend, ihn als Botschaft für den dänischen Willen Schleswig gegen die Deutschen zu verteidigen, zu verstehen. Offiziell ist es jedoch ein Monument zum Gedenken an die Gefallenen der Schlacht bei Idstedt, von denen viele auf dem Flensburger Friedhof liegen.

Der Löwe soll durch Spenden aus der Bevölkerung finanziert werden. Deshalb will man, dass führende Politiker in Schleswig das Projekt befürworten. Doch sie haben Bedenken, denn sie fürchten, dass der Löwe als Zeichen des Sieges und nicht als Gedenken an die Gefallenen gesehen wird. Damit wäre es eine Provokation und würde die nationalen Gegensätze neu entfachen. Die Pläne werden jedoch weiter verfolgt.

Die Einweihung wird von vielen hundert Angereisten aus Kopenhagen, mit Lehmann an der Spitze, überwacht und man singt und redet in den höchsten Tönen. Doch eine gewisse Angst rührt sich auch. H.C. Andersen schreibt nach der Einweihung: "Was wird geschehen, wenn der Feind uns hier einmal besiegt?"

Der Löwe und die Festlichkeiten zur Einweihung wecken genau die Gefühle bei den Schleswig-Holsteinern, die man befürchtet. 1864 kommt die Rache. Während eines zivilen Versuches den Löwen zu entfernen, werden die Gefühle kurz und präzise zusammengefasst: "Übermut tut selten gut".

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