v i m u . i n f o
Dansk version

"Land unter" © izrg

Mehrmals im Jahr – zwischen 20 und 50 Mal – ist auf den nordfriesischen Halligen "Land unter": Die Nordsee überschwemmt die Halligen, vor allem zur Herbst- und Winterzeit. Dieses Naturschauspiel stellt für die Bewohner im Normalfall keine unmittelbare Gefahr dar, sie haben sich an das Leben mit dem "Blanken Hans" – wie sie die Nordsee nennen – angepasst.

Bei "Land unter" müssen alle mit anpacken: Sie treiben das Vieh auf die Warft, sicher die Gerätschaften, stellen Fahrzeuge unter und vertäuen ihre Boote sturmfest; umhertreibende Gegenstände stellen eine große Gefahr für die Warften und Wohnhäuser dar, da sie diese schwer beschädigen können.

Die Hallig-Bewohner ziehen sich bei "Land unter" in ihre Häuser zurück und warten auf das Zurückweichen des Meeres. Sie stellen elektrische Geräte hoch und tragen Möbel in den ersten Stock. Bei besonders schweren Sturmfluten haben die Bewohner eine außergewöhnliche Rückzugsmöglichkeit: den Schutzraum. Er befindet sich im ersten Stock und besteht aus vier Stahlbetonpfeilern, die tief in den Warftboden reichen. Die Schutzräume wurden nach der großen Sturmflut von 1962 im Zuge umfassender Halligsanierungen installiert.

Die Menschen ziehen sich nur bei äußerster Gefahr dorthin zurück, so wie am 3. Januar 1976 auf der Hallig Oland: Das Wasser steht am Morgen an der Steinkante der Hallig, höher als bei normaler Flut. Das Wetter ist in der Nacht umgeschlagen, es herrscht Sturm über der Nordsee, der die Wassermassen Richtung Festland und gegen die Hallig peitscht. Gegen zwölf Uhr steht fest, dass das Wasser den Ringwall, der um die Warft verläuft, überspülen wird; die Warft wird vollaufen. Eilig packen die Bewohner ihre Sachen zusammen und tragen sie in den ersten Stock. Als sie gerade dabei sind, die Gefriertruhe hochzustellen, schießt das Wasser unter der Tür und aus dem Keller in das Haus. Die Bewohner fliehen in den sturmflutsicheren Raum im Dachgeschoss. Hier sind sie in Sicherheit.

Das die Hallig überschwemmende Salzwasser birgt aber nicht nur Gefahren für die Hallig und deren Bewohner. Es lagert ebenso bei Überschwemmungen wertvolle Sinkstoffe auf der Hallig ab. Dadurch wächst diese im Jahr zwischen einem und drei Zentimetern in die Höhe; ganz nach dem Motto: "Das Meer gibt und das Meer nimmt!"

Siehe auch:

Hallig Gröde bei "Landunter".
Schutzraum
Halligen
Sturmflut 1962

Um diese Inhalte anzusehen, wird der Flashplayer 9 benötigt. Zum Download
case storyFallbeispiele
multimediaMultimedia
photosAbbildungen
videoVideo
audio Audio
sourceQuellen