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Kiel © sdu

Kiel wird 1867 zum deutsch-preußischen Kriegshafen ernannt. Dies bekommt in den folgenden 100 Jahren sehr große Bedeutung. Kiel wird nicht nur zur "Marinestadt", sondern auch zu einem ausgesprochene Werftenstandort. In wenigen Jahren verändert sich Kiel von einer schläfrigen Provinzstadt im dänischen Gesamtstaat zu einer großen industrialisierten Flotten- und Werftenstadt im vereinten Deutschland.

Anfang des 20. Jahrhunderts ist die Stadt und das Kaiserreich stolz auf ihre Werften. Viele dekorative Postkarten mit verschiedenen Werftmotiven werden gedruckt. Es gibt drei große Werften in der Stadt: die Howaldt-Werft, die Germania-Krupp-Werft und die Kaiserliche Werft, die immer wieder abgebildet werden. Die drei Werften beschäftigen 1914 zusammen knapp 25.000 Arbeiter. Die Kaiserliche Werft ist die größte, die Howaldt-Werft die kleinste. Abgebildet werden aber nur die Werften selbst - nicht die Werftarbeiter.

Besonders Kriegsschiffe und U-Boote werden auf den Kieler Werften gebaut. Die Kaiserliche baut nichts anderes, wohingegen die Howaldt-Werft und die Germania-Werft auch Fracht- und Passagierschiffe für die zivile Seefahrt anfertigen. Nach Ende des Ersten Weltkriegs trifft es die Werftindustrie hart. Die Kaiserliche Werft wird 1920 Teil der Deutschen Werft und die beiden anderen haben ernsthafte wirtschaftliche Probleme in der ersten Hälfte der 1920er Jahre. Es gibt keine Aufträge, so dass die Werften große Unterproduktion haben. Als die Krise 1929 beginnt, geht es der Howaldt-Werft und der GermaniaWerft wieder schlecht. Neue Aufträge bleiben aus und die Beschäftigungszahlen sinken dramatisch.

Hitlers Machtübernahme 1933 bekommt große Bedeutung für Kiel. Das Nazi-Regime setzt den Aufbau der Kriegsmarine in Gang und die Howaldt-, die Germania- und die Deutsche Werft bauen bis 1945 Kriegsschiffe und U-Boote. Die Werftindustrie ist der entscheidende Grund dafür, dass die Alliierten Kiel im Zweiten Weltkrieg zerbomben. So wird die vorherige gute Beschäftigungslage in der Stadt teuer bezahlt.

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