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Anteile © sdu

Jedes Jahr während der 1980er bekommt man zu Weihnachten Kataloge mit Steuertricks in den Briefkasten. Es ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Auf Glanzpapier werden den Dänen große Steuererleichterungen versprochen, wenn sie Schiffsanteile kaufen würden.

Der Trick ist, dass steuergeplagte Dänen gemeinsam Schiffe über Anteilsscheine kaufen. Die Schiffe sind mit Langzeitverträgen an Reedereien verliehen, so dass die Einnahmen für einige Jahre im Voraus gesichert sind. Der Vorteil für den, der Anteile kauft, ist, dass sie sofort einen Steuerabzug von bis zu 70-75% der Einlage bekommen können. Daher haben es viele Dänen eilig, die Anteile zwischen Weihnachten und Neujahr zu kaufen, weil sie keine Reststeuer zahlen wollen. Als die formalen Eigner haben die Investoren das Recht, die steuermäßige Abschreibung der Schiffe anzusetzen, die viel größer ist als der reale Wertverlust. Das führt dazu, dass Anteilsgesellschaften wie DIFKO und Mercandia goldene Zeiten in den 1980ern erleben und es wird in diesen Jahren richtig viel Geld in Dänemark in Schiffsinvestitionen angelegt.

Die Politiker lassen den Trick laufen, da er den dänischen Werften und Reedern hilft. In einer Krisenzeit ist es, von politischer Seite aus gesehen, ein Vorteil, dass die Dänen selber der angegriffenen Branche helfen. Das Problem ist nur, dass Dänen mit hohem Einkommen enorm viel Steuern sparen und auf längere Sicht ist das politisch nicht haltbar. Daher werden Ende der 1980er Jahre die Vorteile durch Schiffsanteile kräftig gestutzt.

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