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Die Wahl 1939 © sdu

Am 3. April 1939 finden die Wahlen zum dänischen Parlament statt. Dies ist in Südjütland von besonderer Bedeutung und wird als "die zweite Abstimmung" bezeichnet. Die deutsche Minderheit und der Nationalsozialist Jens Möller haben angekündigt, dass Nordschleswig an diesem Tag wieder ein Teil Deutschland werden soll.

Auf Seiten der Minderheiten herrschen ganz wilde Vorstellungen darüber, wie viele deutsch stimmen würden. Es wird damit gerechnet, dass die Zweifler für Jens Möller stimmen würden, da Deutschland eine weit bessere Alternative wäre als Dänemark. Im Hitler-Deutschland geht es mit der Ökonomie bergauf und es herrscht politische Ordnung. In Dänemark herrscht eine Landwirtschaftskrise und hohe Arbeitslosigkeit und der dänische Reichstag ist ein parlamentarischer Kindergarten.

Im Wahlkampf verlegt man sich auch auf ökonomische und soziale Vorteile, die entstünden wenn man sich Deutschland anschlösse. Es wird die Meinung vertreten, dass Österreich, das Sudetenland, Böhmen und Memeln seit 1938-39 wieder zu Deutschland gehören und dass Nordschleswig es ihnen nachmachen solle. Dahingegen fehlen die rassistischen und antisemitistischen Parolen gänzlich. Von der Führerschule in Plön kommen 150 junge Männer und 21 Lehrer, die singend durch die südjütischen Straßen marschieren mit Hackenkreuzen und Schulterriemen.

Die dänische Antwort auf die deutsche Aufrüstung ist, dass man zusammenhält und dänisch wählt. Nicht parlamentarische Parteien, wie die Bauernpartei, die Dänische Vereinigung und die Kommunisten, stellen sich nicht zur Wahl. Die parlamentarischen Parteien - Sozialdemokraten, Radikale, Konservative und Linke - halten zusammen im Wahlkampf. "Die junge Grenzwacht" und "Die dänische Gesellschaft der Grenzgemeinden" planen und koordinieren den Wahlkampfeinsatz.

Die Wahlbeteiligung erreicht unglaubliche 92,4% und nur 15,9 % der Stimmen gehen an Jens Möller und die Schleswigsche Partei. Dies ist ein Fiasko, denn sie haben mit viel mehr Stimmen gerechnet. Der aggressive Wahlkampf hat die Dänen und die Zweifler gründlich verschreckt. Das miserable Ergebnis hat Hitler vermutlich davon überzeugt, dass die Unterstützung in Nordschleswig so schlecht ist, dass keine Grenzänderung gefordert werden kann. Es ist wichtiger sich gut mit Dänemark und dem Norden zu stellen.

Siehe auch:

"Entnazifizierung"

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