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Südschleswig-Politik © sdu

"Die Regierung, die von der nationalen Selbstbestimmung gewählt wurde, ist der Auffassung, dass die Grenze fest liegt." Dies sagt der dänische Staatsminister Wilhelm Buhl am 9. Mai 1945, beauftragt von der Regierung. Damit soll die Diskussion über die Grenze abgeschlossen sein, bevor sie erst richtig anfängt. Doch dies schlägt fehl.

In den ersten Jahren nach dem Krieg steigt die Zahl der Mitglieder im Verein der Minderheit "Sydslesvigs Forening" (Südschleswigsche Vereinigung) explosionsartig an: Von ca. 2.700 Mitgliedern am Kriegsende auf ca. 75.000 Mitglieder 1948. Bei den Regionalwahlen 1947 in Südschleswig haben die dänisch gesinnten Kandidaten ca. 100.000 Stimmen. Allein in Flensburg stimmen 1946 31.000 dänisch. Dies sind 2/3 der abgegebenen Stimmen und die Stadt ist auf gutem Wege sich wieder Dänemark anzuschließen.

Dies ruft Dänemark auf den Plan. Drei von vier Dänen meinen im Herbst 1946, dass eine neue Volksabstimmung in Südschleswig durchführt werden solle. Eine halbe Million Menschen unterschreiben im Februar, dass Flensburg "... von der deutschen Hoheit ..." befreit werden solle - also wieder zu Dänemark gehören solle.

Die Links-Regierung unter Knud Kristensen steht im Herbst 1945 dazu, dass der alte Beschluss gültig sei: "Die Grenze liegt fest". Aber dann auch wieder nicht. Der Staatsminister sagt in privatem Rahmen, dass die Südschleswiger ein Recht haben sollen, selber zu bestimmen, während seine Regierung offiziell dagegen ist. Die Situation wird so unübersichtlich, dass man im Oktober ein Misstrauensvotum gegen Knud Kristensen ausspricht und die Regierung zurücktritt. Damit ist die Grenzfrage real abgeschlossen.

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