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Holtenau © sdu

Acht Flottenoffiziere aus Dänemark, Deutschland und England versammeln sich im September 1957 in Holtenau bei Kiel, um die deutsch-dänische Flottenzusammenarbeit in der Ostsee zu planen. Daher ist die Planungsgruppe auch politischer Sprengstoff.

Die NATO ist an einer Errichtung eines Nordkommandos interessiert. Alle drei Heereseinheiten sollen in Dänemark und Schleswig-Holstein Übungen und gegebenenfalls auch den Krieg zusammen durchführen. Die ist jedoch aus dänischer Sicht nicht ertragbar. Stattdessen ist ein unschädlicher Planungsausschuss eine bessere Idee, durch den die dänische Presse um den Finger gewickelt werden kann.

Das Problem am Holtenauer Ausschuss ist jedoch, das dieser in Wirklichkeit eine dänisch-deutscher Flottenzusammenarbeit ist, was alle unter anderem die Russen sehr wohl wissen. Als der Außenminister der Sowjetunion Andrej Gromiko im November 1957 nach Kopenhagen kommt, ist er sehr unzufrieden. Er spricht ganz klar aus, dass der Ausschuss bloß das erste Stadium des eigentlichen Flottenkommandos der NATO im Ostseebereich ist und sieht dies als eine Bedrohung für die Sowjetunion an. Die Russen haben zu diesem Zeitpunkt lange Zeit versucht der dänischen Regierung klar zu machen, dass Deutschland schlechte Gesellschaft für Dänemark ist.

Gromiko bekommt schließlich Recht mit seiner Voraussage. Im Jahr 1959 wird die Flottenzusammenarbeit formell etabliert und im Jahr darauf wird das eigentliche Ostseekommando eingerichtet. Dies ist in Wahrheit ein deutsch-dänisches Flottenkommando, mit einem englischen Chef an der Spitze. Zudem ist dies ein wichtiger Schritt in Richtung eines Einheitskommandos zwischen Deutschland und Dänemark, das dann auch im Jahr 1962 gegründet wird.

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