zurück Die spanische Krankheit
In den Jahren 1918-1919 sterben viele Millionen Menschen an der spanischen Grippe in Europa, Amerika und Asien. Dies ist eine sehr ansteckende Grippe die eine hohe Sterblichkeitsrate hat. Es gibt keine genauen Zahlen darüber, wie viele Menschen an der Grippe sterben, aber es wird davon ausgegangen, dass zwischen 20 und 50 Millionen Menschenleben durch die Epidemie ausgelöscht werden.
In Dänemark fallen schätzungsweise 14.000 Menschen der Epidemie zum Opfer und in Deutschland gibt es zwischen 200.000 und 300.000 Todesfälle. Diese Zahlen müssen im Verhältnis zu den mehr als 2 Millionen Soldaten, die in Deutschland gefallen sind und den mindestens 750.000 Menschen, die durch Unterernährung ums Leben kommen, gesehen werden. Alleine in Lübeck sterben ungefähr 3.600 Menschen an Unterernährung und Grippe.
Die Spanische Grippe erinnert an die "Vogel-Grippe", die sich nach der Jahrtausendwende aus Asien ausgebreitet hat. Diese Grippe unterscheidet sich von normalen Grippeepidemien, denen meistens alte Menschen und Kinder zum Opfer fallen, da die gesamte Bevölkerung zur potenziellen Opfergruppe zählt. Sogar gesunde Menschen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren werden infiziert und sterben daran.
Es ist nicht sicher, ob es einen Zusammenhang zwischen der Spanischen Grippe und dem Ersten Weltkrieg gibt. Es mag ein Zufall sein, dass die ersten Ausbrüche während des Krieges stattfinden. Umgekehrt aber scheint es wahrscheinlich, dass die Mobilisierung und der Transport der vielen Truppen die Ausbreitung der Grippe beeinflusst. Es erscheint ebenfalls als wahrscheinlich, dass viele Grippeinfizierte sterben, da sie schon durch den Krieg geschwächt sind.
Während des Krieges entsteht auf Seiten der Alliierten das Gerücht, dass die Grippe eine neue teuflische Waffe sei, die von den Deutschen benutzt wird. Dies ist zwar nicht wahr, jedoch stimmt es, dass eine größere Anzahl amerikanischer Soldaten an der Grippe stirbt als auf dem Schlachtfeld.
