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Essen und Esskultur © sdu

Essen und Esskultur hat seine ganz eigene Geschichte. Sie erzählt von den lokalen Bedingungen und von den Einwirkungen von Außen. Richtige Delikatessen haben immer ihre Liebhaber gefunden. Dies geschieht ohne geschmackliche Unterschiede über die nationalen Grenzen hinweg.

Den Lauf der Geschichte kann man an vielen Dingen sehen. Zum Beispiel ist das Fast Food so populär geworden, dass es eine Geschichte über die veränderten Lebensbedingungen erzählen kann. Ein Teil des Kochens in den privaten Küchen ist durch Fertigmahlzeiten ersetzt worden, dies ist das Resultat der Frauenarbeit, der veränderten Geschlechterrollen und der größeren Konsummöglichkeiten.

Die Essenkultur kann uns die Geschichte näher bringen. Das Essen, das früher auf den Tisch kam, kann uns Auskunft darüber geben, was man lokal herstellen konnte und was man in der Umgebung bekommen konnte. Wer was aß, sagt etwas darüber aus, wie die Standesunterschiede und die verschiedenen wirtschaftlichen Bedingungen waren. Wie man aß, sagt etwas über Rituale und Gedankengänge aus.

Auf die gleiche Weise kann man an den Spezialitäten der einzelnen Gebiete sehen, wie die Verhältnisse waren. Und schaut man in die Regale der Bibliotheken, findet man ein Kochbuch nach dem anderen, mit alten Rezepten aus der Gegend. Manche werden noch immer benutzt und besonders die südjütische Küche hat sich gut erhalten. Die Zeit 1864-1920 unter deutscher Herrschaft brachte die Leute dazu, mehr an den dänischen Traditionen festzuhalten, als es im Rest Dänemarks üblich war. Auch was das Essen anging. Doch generell kann man sagen, dass traditionelle Gerichte oft einladender wirken als das, was moderne Menschen heute zu sich nehmen. Denn mit der Industrialisierung kamen neue Produkte, die die Essengewohnheiten der Menschen veränderten.

Die Industrialisierung führte zu einer Spezialisierung der Arbeitsaufgaben und auch die Essensproduktion ging von den Küchen immer mehr in die Industrie über. Dies geschah Ende 1800. Schlachtereien übernahmen das Schlachten. Brauereien stellten Bier her und die Meiereien übernahmen die mühselige Arbeit des Buttermachens. Dies bedeutete aber auch, dass die Waren sich immer mehr glichen und das jeder Zugang zu den Waren bekam.

Die Ökonomie setzte dem jedoch Grenzen - Luxuswaren waren den Reichen vorbehalten. Für die Armen stellte sich die Frage nach Luxus oder nicht gar nicht. Es drehte sich in erster Linie darum dem Hunger zu entgehen und sich an sättigendem Essen satt zu essen. So zeigte eine Untersuchung von 25.000 Kindern 1883 und 1884, dass Kinder von Arbeitern weniger wogen als Kinder von Hofbesitzern. Gott sei Dank wurde der Ernährungszustand der Bevölkerung verbessert. Dies kann man unter anderen an den wehrpflichtigen Männern sehen. Von 1880 bis 2000 stieg ihre durchschnittliche Größe von 166cm auf 180cm.

Doch es waren nicht nur die Lebensmittel, die sich entwickelten. Das Gleiche geschah mit der Kochkunst. Mit gusseisernen Öfen, die Mitte der 19. Jahrhunderts aufkamen, entstand die Möglichkeit Essen auf andere Weise zuzubereiten. Der Fleischwolf wurde um 1900 erfunden und eröffnete auch neue Möglichkeiten. Ein dänischer Klassiker, die Leberpastete, hatte seinen Durchbruch dem Fleischwolf und dem Export der Schlachtereiprodukte zu verdanken. Die Engländer freuten sich über das dänische Schweinefleisch, doch die Innereien hielten sich nicht während des Transportes und mussten daher anders verarbeitet werden.

Im Ersten Weltkrieg folgte eine Periode der Entsagung und mit Kreativität versuchte man das Beste aus den vorhandenen Rohstoffen zu machen. Später hießen die Schlüsselwörter Ernährung, Hygiene und Preisbewusstsein. In der neuen Zeit wird die Ernährung durch die Arbeit der Frau und die wachsende Bequemlichkeit durch elektrische Öfen, Kühlschränke, Gefriertruhen etc. beeinflusst. Heute ist unser Essen international und wir wechseln zunehmen zwischen traditionellen und internationalen Gerichten. Die regionalen Gerichte sind in Kochbüchern erhalten, kommen jedoch selten auf den Küchentisch.

Diese Geschichte erscheint in folgenden Themen:
Sprachen, Traditionen
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bibliographyLiteratur