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Andersens Märchen © sdu

H.C. Andersen ist ein weltberühmter Märchenerzähler und Dichter. Er schreibt eine große Anzahl von Märchen, die immer noch von Kindern und Erwachsenen in der ganzen Welt gelesen werden. Er selbst zählt die Märchen nur zu seinen kleineren Nebenprodukten, aber sie entwickelten sich dazu, der wichtigste Teil seiner Arbeit als Verfasser zu werden. Viele der Geschichten basieren auf seiner eigenen Erfahrung des Aufwachsens in Armut. Das macht sie menschlich und anrührend.

H.C. Andersen ist heutzutage am bekanntesten für seine Märchen. Sie werden von Kindern und Erwachsenen auf der ganzen Welt gelesen und man wird noch immer von den ergreifenden Erzählungen gefangen. Die Geschichten sind immer noch ansprechend, obwohl sie vor ungefähr 150 Jahren geschrieben wurden, unabhängig davon, ob man in Europa oder Asien lebt.

H.C. Andersen gab die ersten Märchen Mitte der 1830er unter dem Titel "Märchen, erzählt für Kinder" heraus. Es waren kleine billige Hefte ohne Illustrationen oder Bilder. Ein paar Jahre später nannte er die Hefte nur "Märchen" und zu Beginn der 1850er wechselte der Titel zwischen "Geschichten" und "Märchen". Er veröffentlichte mehr als 1000 Gedichte und hat die Texte für viele bekannte dänische Lieder geschrieben. Er war einer der führenden Romanverfasser und brachte mehrere kritische zeitgenössische Romane heraus, die im Ausland große Anerkennung erhielten. Er schrieb auch Schauspiele, die mit einigem Erfolg in Kopenhagen aufgeführt wurden. Schließlich erzählte er in seinen Reisebeschreibungen lebendige Geschichten aus dem weiten Ausland, das nur wenige seiner Leser hätten bereisen können. Er war also nicht "nur" der Märchenerzähler.

H.C. Andersen sah die Märchen anfangs nur als "Linkehandarbeit" an. Die Romane waren das Wichtigste und durch sie wurde er bekannt. Er begann Märchen zu schreiben, weil er dadurch die Möglichkeit sah, schnell Geld zu verdienen. Anfangs glückte das nicht, erst Ende der 1840er kamen die Einnahmen. Zu diesem Zeitpunkt fing auch der Zeichner Vilhelm Petersen an, die Geschichten zu illustrieren. H.C. Andersens Märchen können auf mehreren Ebenen gelesen werden. Es sind nicht nur Geschichten für Kinder, obwohl immer noch viele Leute dieser Auffassung sind. Der Stil ist wie eine mündliche Erzählung, man meint fast den Dichter seine Märchen selbst erzählen zu hören. In seinen Märchen gibt es deutliche Gegensätze: das Gute und das Böse, das Leben und der Tod, Reichtum und Armut, Natur und Kultur oder Entsprechendes. Es wird besonders mit den Gefühlen gespielt und viele Geschichten handeln davon, wie ein Individuum Intrigen ausgesetzt ist oder aus der Gemeinschaft verstoßen wird. Solche Botschaften sind zu verstehen und allgemein menschlich. Die Moral seiner Geschichten wenden sich entsprechend sowohl an Kinder als auch Erwachsene.

Liest man die Märchen ein wenig gründlicher ist die Botschaft oft weniger offenbar. H.C. Andersen konnte sehr zweideutig sein und setzte in hohem Maße Humor und Ironie ein. Das eröffnet weite Interpretationsmöglichkeiten und bedeutet, die Geschichten lebendig zu erhalten. Die menschlichen Probleme in den Geschichten sind in so einem Maße aktuell, dass es kaum zu fassen ist. Dinge wie Lästern, Prahlen, Mobben und Selbstüberschätzung werden immer Bestandteil der Realität sein, egal in welchem Teil der Welt man wohnt.

Eine Reihe Redewendungen und Moralvorstellungen aus H.C. Andersens Geschichten sind in den heutigen dänischen Sprachgebrauch eingeflossen. Wenn man auf Dänisch oder Englisch davor warnt "alle Eier in einen Korb zu legen", so steht das in Verbindung zum seinem Gedicht "Die Frau mit den Eiern". Plappert eine Gruppe Frauen durcheinander, wird das oft als "Hühnerhof" bezeichnet, nach dem Märchen "Das ist ganz gewiss". Man kommt "zurück auf den Entenhof", wenn man wieder zurück in seine Heimatstadt zieht, sprachlich übernommen aus "Das hässliche Entlein". Die Geschichten wurden so oft gelesen und erzählt, dass es Sinn macht, sie als gemeinsamen Verständnisrahmen zu bezeichnen. Das sagt viel über die Bedeutung aus, die der Verfasser immer noch in Dänemark hat.

2005 war offiziell das H.C.-Andersen-Jahr, da er 200 Jahre zuvor geboren wurde. Im ganzen Land gab es große Veranstaltungen mit Ausstellungen, Konzerten und vielem anderen. Auf diese Weise wurde dokumentiert, dass er sehr große Bedeutung für Dänemark gehabt hat. Mehr als 200 berühmte Persönlichkeiten aus aller Welt wurden vom dänischen Staat zu besonderen "H.C.-Andersen-Botschaftern" berufen, als Symbol dafür, dass seine Geschichten alle Menschen zu allen Zeiten berühren.

Diese Geschichte erscheint in folgenden Themen:
Literaturen
H.C. Andersen
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