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Region in der nationalen Geschichte © sdu

Geschichte, Wissenschaft und die Berechtigung von Nationalstaaten hängen im 19. Jahrhundert eng zusammen. Verschiedene dänische und deutsche Historiker sind von großer Bedeutung für den nationalen Konflikt in Schleswig im 19. Jahrhundert

Die moderne Geschichtswissenschaft wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts gegründet. Ihr Ursprung entstand auf verschiedenen deutschen Universitäten und sie verbreitete sich im restlichen Europa, unter anderem in Dänemark.

Mit der Professionalisierung des Fachgebiets Geschichte wurde Wert auf Sachlichkeit gelegt. Die Geschichte sollte auf einer genauen Analyse der schriftlichen Quellentexte basieren und der Historiker sollte sich in die Situation der Menschen versetzen, in der sie lebten. Er musste also die Vergangenheit mit all ihren Prämissen verstehen. Man meinte, dass es auf wissenschaftliche Weise möglich sein müsste, die Wahrheit der Vergangenheit zu finden, dass die wahre Geschichte geschrieben werden konnte.

In Deutschland wie auch im Rest Europas - hierunter Dänemark - wurden die Historiker im 19. Jahrhundert für nationale Zwecke benutzt. Sie wurden in großem Maße dafür benutzt, die neue Geschichte der Nationalstaaten zu untersuchen. Es war also hauptsächlich politische Geschichte, die geschrieben wurde. Mit der sonderbaren Vorgabe, dass staatskonstituierende Geschichte geschrieben werden sollte.

Im deutsch-dänischen Grenzland spielten die Universitäten eine wichtige Rolle im nationalen Streit. Anfang des 19. Jahrhunderts waren es besonders die juristischen und geschichtlichen Interpretationen der Ribener Erklärung, die im Fokus standen. Mit der Zeit wurden sie mit den Forderungen der Augustenburger nach der Erbschaft der Herzogtümer verbunden. Auf dänischer und deutscher Seite wurden gelehrte Ausführungen angefertigt, deren Schlussfolgerungen immer zu den jeweiligen nationalen Interessen passten.

Friedrich Christoph Dahlmann, Professor in Kiel, war der Erste, der in den Jahren vor 1820 ernsthaft versuchte wissenschaftliche Argumente dafür zu finden, dass Schleswig und Holstein zusammengehörten. Er wurde in seinen Argumenten vom Juraprofessor Niels Nicolaus Falck unterstützt. Ihre Auffassungen waren viele Jahre die wissenschaftlichen Argumente der Schleswig-Holsteiner gegen den dänischen Staat. Der dänisch gesinnte Juraprofessor Christian Paulsen, beschäftigte sich 1832 mit ihren Auffassungen und argumentierte dann dafür, dass Schleswig zu Dänemark gehörte.

Auch der bedeutende deutsche Historiker Johann Gustav Droysen, der von 1840- 1851 Professor in Kiel war, engagierte sich in der deutsch-nationalen Sache in Schleswig-Holstein. In seinem Werk "Geschichte der preußischen Politik" legitimierte er die Politik Bismarcks und Deutschlands Vereinigung. Ein anderer sehr bekannter deutsche Historiker, Theodor Mommsen, engagierte sich auch in der deutsch-nationalen Sache im Herzogtum. Er wurde in Garding auf Eiderstedt geboren und unterstützte die deutschliberale schleswig- holsteinische Bewegung. Doch Mommsen trennte sein politisches Engagement von seiner wissenschaftlichen Arbeit über das Römische Reich und das römische Recht. Im Gegensatz zu Droysen und anderen deutschen Historiker seiner Zeit, blieb Mommsen liberal und kritisch gegenüber Bismarcks Regierung.

An der Universität in Kopenhagen wurde während des Dreijährigen Krieges ein Buch mit dem Titel "Antischleswig-holsteinische Fragmente" herausgegeben. Es war eine nationalhistorische Ausführung, also wollte man etwas damit erreichen. Unter den Verfassern des Buches war Christian Paulsen und die nationalen Historiker C.F. Allen und C.F. Wegener.

Ab Ende des 19. Jahrhunderts war Schleswig-Holstein nicht mehr der Dreh- und Angelpunkt in der nationalen deutschen Geschichtsschreibung. Südjütland und Schleswig blieben aber ein entscheidendes Thema in der dänischen Geschichtsschreibung bis zum Zweiten Weltkrieg. Alle bedeutenden dänischen Historiker haben sich in diesem Zeitraum mit Südjütland und den nationalen Fragen in Schleswig beschäftigt.

A.D. Jørgensen wurde mit "24 Erzählungen aus der Geschichte des Vaterlandes" von 1882 der Historiker, der die dänisch-schleswigsche Geschichte den dänisch Gesinnten in Schleswig und Dänemark vermittelte. Peter Lauridsen folgte ihm, indem er 1909-1920 ein achtbändiges Werk "Als Südjütland erwachte" über die dänische Bewegung 1832-1848 und den dänischen Volksgeist in Schleswig herausgab.

Aage Friis war ein anderer Historiker, der sich Anfang der 20. Jahrhunderts stark in der südjütischen Sache engagierte. Vilhelm la Cour war der Hauptredakteur des Werkes "Geschichte Südjütlands 1-5" Ende der 1930er und er war von 1918-1919 in der Flensburger Bewegung und dem Grenzverein aktiv. Doch auch andere Historiker wie Kristian Erslev, Erik Arup und Johannes Steenstrup beschäftigten sich mit der Geschichte Schleswigs.

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