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Straßen © sdu

Das Straßennetz der Region wird seit Mitte des 19. Jahrhunderts sehr verbessert, erst mit der Anlage von Hauptstraßen und später durch die Autobahnen. Die Straßen haben eine entscheidende Bedeutung für die ökonomische Entwicklung der Region.

Seit Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Straßennetz stark ausgebaut. Dies war wichtiger als alles andere für die Modernisierung und die Veränderungen in Süddänemark und Schleswig-Holstein. Ein weitverzweigtes Netz von guten Straßen war eine Notwendigkeit für die ökonomisch-soziale Entwicklung, doch es war auch bedeutsam für die politischen und kulturellen Veränderungen.

Durch die Jahrhunderte geschah nicht sehr viel mit den Straßen in der Region. Es waren ausschließlich Erdwege, die hauptsächlich zwischen den Städten verliefen. Darüber hinaus gab es einzelne durchgehende Straßen von Norden nach Süden. Der Heerweg war hierbei der wichtigste und bekanntest. Ab 1830 begann man neu angelegte Straßen in der ganzen Region zu bauen. Man nannte sie Chausseen. Sie waren viel besser als die ersten Straßen, doch auch sehr teuer im Bau.

Die Chausseestraßen wurden erst in den Gebieten mit dem größten Bedarf gebaut. Dies bedeutete, dass die Strecke von Nyborg über Odense nach Middelfahrt eine der ersten Strecken war, die im ganzen Staat Dänemark gebaut wurde. Man fing schon 1794 an und die Straße war 1820 fertig. Ab 1830 gab es auch noch eine Verbindung nach Assens. Im Dreiecksgebiet wurde ab 1818 mit dem Bau begonnen, doch erst in den 1830er kam man so richtig in Gang. Das Straßennetz zwischen Snoghöj, Vejle und Kolding wurde erst 1850 fertiggestellt, genau wie die ganze Strecke von Kolding nach Rendsburg erst 1853 fertig wurde. An der Westküste war es ab 1864 möglich von Varde nach Bredstedt zu fahren, die Bauphase begann im Norden schon 1823.

Schleswig-Holstein begann sehr spät mit dem Straßenbau. Erst 1830-1832 wurde eine Chausseestraße von Kiel nach Altona gebaut und das obwohl die meisten größeren Städte in Holstein lagen. Die dänische Regierung war nicht daran interessiert die Straßen nach Lübeck und Hamburg herzurichten, weil dies die ökonomischen Verbindungen Schleswig-Holsteins mit den Städten verbessert hätte. Dies wollte die Regierung vermeiden. Nach der preußischen Annexion 1867 baute man sehr viele Straßen in Schleswig-Holstein und 1912 gab es schon fast 6.000 km Chausseestraßen in der Provinz. Dies steht in klarem Kontrast zum Königreich Dänemark, in dem 1864-1910 nicht sehr viele Straßen gebaut wurden.

Das Straßennetz wurde natürlich weiter ausgebaut in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, was Qualität und auch die Anzahl der Straßen angeht. Kopfsteinpflaster und Sandwege wurden durch Zement und Asphaltwege ersetzt und der Verkehr in der Region stieg immer mehr an. Pferdewagen, Fußgänger, Radfahrer und nach und nach auch Autos machten einen weiteren Ausbau notwendig. In Südjütland wurde viel Geld in die Infrastruktur - hierunter die Straßen - in den Jahren nach der Wiedervereinigung investiert. Es wurden mehr als 30 Millionen Kronen in den Straßenbau gesteckt. Dies hing, neben politischen Gründen, damit zusammen, dass die Straßen heruntergekommen waren. In den Jahren nach 1920 war es wichtig die Verbindung zwischen Südjütland und Dänemark zu sichern.

Unter dem nationalsozialistischen Regime wurden in Deutschland Autobahnen gebaut. Insgesamt wurden knapp 4.000 km Reichsautobahn im Zeitraum 1933-45 in Deutschland gebaut. Dies geschah zum Zwecke der Beschäftigung als auch aus rüstungspolitischen Gründen, außerdem hatten die Autobahnen einen großen Propagandawert. In Schleswig-Holstein wurden 64 km Autobahn von Hamburg nach Lübeck gebaut, die im Herbst 1939 fertig waren. Nach dem Krieg wurden erst in den 1960er Jahren die Autobahnen in der Provinz ausgebaut.

In Dänemark hatte man das erste Stück Autobahn 1956 eröffnet. Schon ein Jahr später war es möglich die 8 km Autobahnstrecke von Knudshoved nach Nyborg zu fahren. Die neue Autobahnbrücke über den Kleinen Belt wurde 1970 eröffnet und im Laufe der nächsten 20 Jahre wurde das ganze Autobahnnetz auf Fünen, im Dreiecksgebiet und bis zur dänisch-deutschen Grenze hergestellt. 1998 war es möglich bis nach Esbjerg auf der Autobahn zu fahren und im selben Jahr wurde die Storbeltbrücke eröffnete.

Zur Jahrtausendwende war das Straßennetz in der Region sehr gut ausgebaut. In Schleswig-Holstein gab es fast 450 km Autobahn und knapp 10.000 km größere Straßen. In Süddänemark waren es fast 300 km Autobahn, als Verbindung nach Osten - Kopenhagen -, nach Norden - Aarhus - und Richtung Süden nach Schleswig-Holstein. Mit der Straßenentwicklung ist die Region Süddänemarks heute eine der zentralsten Gebiete in Dänemark. Schleswig- Holstein muss man immer noch als ein Aufbaugebiet Deutschlands bezeichnen, obwohl es gute Straßen und eine gut funktionierende Infrastruktur gibt.

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