v i m u . i n f o
Dansk version

Eisenbahnen © sdu

Die Eisenbahn ist von großer Bedeutung für die ökonomische Entwicklung in der Region. Waren und Passagiere können schneller als vorher befördert werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg werden viele Bahnstrecken stillgelegt, weil sie zu teuer im Unterhalt sind. Stattdessen haben Autos und LKWs ihre Aufgaben übernommen

Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden Bahnstrecken zwischen den meisten größeren Städten der Region verlegt. Zusammen mit der Entwicklung des modernen Straßennetzes, hatten sie eine enorm große Bedeutung für die Region. Es ist schwer zu erfassen, wie wichtig sie waren. Mit der Eisenbahn wurde es möglich, Menschen und Waren schneller und billiger als vorher zu transportieren.

Eine Reihe von Ökonomen hat versucht durch alle Zeiten hindurch, die Bedeutung der Eisenbahn für die Industrialisierung und für die wirtschaftliche Modernisierung zu erfassen. Der bekannteste ist ohne Zweifel der österreichische Ökonom Joseph A. Schumpeter (1883-1950) gewesen. Er vertritt die Meinung, dass die Eisenbahn der wichtigste Faktor für die starke wirtschaftliche Entwicklung und die technischen Innovationen war, die im 19. und 20. Jahrhundert stattfanden. Mit der Bahn kam plötzlich Konkurrenz auf zwischen den Unternehmen verschiedener Städte. Nur die wirtschaftlichsten und innovativsten Produzenten konnten überleben und veraltete Produkte und Produktionsmethoden wurden durch neuere und bessere ersetzt.

Mental und kulturell war die neue Eisenbahn auch von Bedeutung. Die Welt wurde auf einmal sehr viel kleiner, weil es möglich war in kürzerer Zeit sehr weit zu kommen. Vorher kannten die meisten Menschen nur ihr Dorf und die nächste Stadt. Jetzt war es möglich innerhalb weniger Stunden oder Tage nach Kopenhagen und Hamburg zu kommen. Eine Tour von Altona nach Kiel dauerte auf einmal nur noch 3 Stunden, anstatt 10-12 Stunden auf den Landstraßen. Die Kosten für Frachtgut fielen auf einmal auf ein Zehntel. Es war also eine wirkliche Transportrevolution.

Schon 1844 wurde die Eisenbahnstrecke zwischen Altona und Kiel eröffnet. Dass war 3 Jahre früher als die Strecke Kopenhagen-Roskilde, welche die erste im Königreich war. Eine Nebenstrecke wurde 1845 zwischen Neumünster und Rendsburg eröffnet. Von Anfang an waren politische und ökonomische Interessen bei der Anlage der Strecken involviert. Flensburg wurde anfangs nicht mit Bahnverbindungen bedacht. In der Stadt gab es verschiedene Ansichten. Auf der einen Seite war man interessiert an einer Ost-West-Bahn zwischen Flensburg-Husum-Tönning, weil dies den Handel der Stadt verbessern konnte. Auf der anderen Seite war man skeptische gegenüber einer Strecke nach Hamburg, da die Flensburger Unternehmen es schwer haben könnten gegen die Hamburger Konkurrenz. Der Staat war auch nicht besonders daran interessiert, die Verbindung nach Hamburg zu stärken, da man diese wirtschaftlichen Verbindungen nicht noch stärken wollte. Die Strecke Flensburg-Tönning wurde 1854 eröffnet, mit einer Nebenstrecke nach Rendsburg, von wo man dann nach Hamburg weiterreisen konnte.

Das Bahnnetz in Schleswig-Holstein wurde nach der preußischen Annexion 1867 weiter ausgebaut. Besonders in den Jahren bis zum Ersten Weltkrieg wurden viele Strecken in der ganzen Region angelegt, die die Industrialisierung unterstützten. In der Zwischenkriegszeit war es nur die Stecke von Sylt über den Hindenburgdamm, die 1927 gebaut wurde.

Die Eisenbahnen in Dänemark wurden verhältnismäßig spät angelegt. Das Netz ging von Kopenhagen aus und erst 1865 wurde die Strecke von Nyborg nach Middelfart angelegt. In den Jahren danach wurde sie auf der jütländischen Seite verlängert, von Strib/ Fredericia nach Aarhus, Kolding und Esbjerg. Im Laufe der 1870er und 1880er wurden viele Nebenstrecken in die anderen Städte auf Fünen und einer Reihe kleinerer Städte in Jütland angelegt. Das Bahnnetz in den süddänischen Gebieten war Anfang des 20. Jahrhunderts größtenteils fertig.

Eisenbahnstrecken wurden von Anfang an mit öffentlichen Mitteln gebaut. Es mussten große Investitionen getätigt werden und Mitte des 19. Jahrhunderts war es schwer genügend private Investoren zu finden, um diese Aufgabe zu übernehmen. Zugleich waren sowohl die dänischen als auch die preußischen Behörden daran interessiert, dass die Bahnstrecken gebaut wurden, denn diese unterstützten die wirtschaftliche Entwicklung. Die Eisenbahnen sind daher meist immer noch in öffentlicher Hand, doch es gibt auch einzelne private Bahnen.

Die Bedeutung der Eisenbahn war besonders in der Zwischenkriegszeit enorm. Es gab die meisten Kilometer an Bahnstrecke in der Region, es gab die meisten Passagiere und es wurden am meisten Waren verfrachtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Bahnen weniger gebraucht als die Straßen und ab den 1950er Jahren wurden einige Strecken geschlossen. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurden Bahnstrecken geschlossen, da diese weniger befahrenen Strecken unrentabel wurden. Privatautos, Busse und Lastwagen übernahmen die Aufgaben der Bahn, weil sie billiger und flexibler waren.

Diese Geschichte erscheint in folgenden Themen:
Infrastruktur
Um diese Inhalte anzusehen, wird der Flashplayer 9 benötigt. Zum Download
case storyFallbeispiele
photosAbbildungen