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Fähren © sdu

Mehrere Jahrhunderte lang haben Fähren die Region durchkreuzt, doch in den letzten Jahren werden fast alle großen Routen geschlossen. Heute gibt es nur noch Routen zu kleineren Inseln. Die Inseln sind abhängig von den regelmäßigen Fahrten der Fähren.

Die Region Schleswig-Holstein und Süddänemark war durch kreuz und quer gehende Fährrouten gekennzeichnet. Vor ein paar Jahren gab es noch einige mehr. Es war für die ganze Region wichtig, gute Fährverbindungen zu haben, intern wie auch zu außerhalb liegenden Städten. Die Fähren spielten im 18. und 19. Jahrhundert eine immer größere Rolle. Im Zuge der Verkehrszunahme auf den Straßen und den Schienen, mussten auch mehr Passagiere auf Fähren befördert werden.

In der Region gibt es eine Anzahl größerer und kleinerer Inseln. Deshalb gibt es immer noch viele kleine Fährrouten. Doch ein Teil der Inseln - Als, Taasinge und Langeland - haben inzwischen eine feste Brückenverbindung bekommen, während zu anderen Inseln - Sylt und Rømø - Dämme gebaut wurden. Die kleinen Fähren sind noch immer ein Wahrzeichen der Region und sie sind nötig für die kleinen Inseln.

Viele kleine Fähren konnten sich nur halten, weil sie öffentlich bezuschusst wurden. Nationale wie regionale Behörden sehen es als wichtige Gesellschaftsaufgabe, die Fährverbindungen zu den kleinen Inseln zu sichern, damit sie nicht aussterben. Trotzdem sinkt die Bevölkerungszahl auf den kleineren Inseln, weil es beschwerlich und zeitraubend ist jeden Tag mit der Fähre fahren zu müssen. Trotzdem wollen viele Bewohner - zum Beispiel auf Fanø - nicht, dass eine Brücke zu ihnen gebaut wird. Die Fähren tragen dazu bei, die Eigenarten der Inseln zu bewahren, während Brücken sie zu Touristenattraktionen werden lassen.

Es gab viele Jahre lang viele Fährverbindungen zwischen Schleswig-Holstein und dem südlichen Dänemark. Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurden die meisten Verbindungen geschlossen. Früher gab es eine Reihe Fährverbindungen zwischen Kiel und verschiedenen dänischen Städten - unter anderem Bagenkop, Svendborg, Faaborg und Assens - , doch sie wurden alle stillgelegt. Die letzte Verbindung von Bagenkop nach Kiel wurde 2003 stillgelegt. Dies gilt auch für die alten Verbindungen Kiel-Korsør, Kiel-Kopenhagen und Kiel- Aarhus. Nur die Verbindung zwischen Puttgarden und Rödby gibt es noch, nachdem 1999 Faaborg-Gelting stillgelegt wurde. Deshalb ist es für die Menschen in Kiel schwer nach Fünen oder auf die Inseln südlich von Fünen zu gelangen, obwohl sie nur 100 km vor der Kieler Bucht liegen. Dementsprechend verhält es sich auch für die Bewohner Fünens, um nach Kiel zu kommen.

Der wichtigste Grund für die Stilllegung der Verbindungen Kiel-Bagenkop und Faaborg-Gelting war, dass die Zollbestimmungen geändert wurden. In der letzten Hälfte der 1990er gab es viele Passagiere, da man auf den Schiffen zollfrei einkaufen konnte. Diese Möglichkeit wurde am 1. Juli 1999 außer Kraft gesetzt. Hiernach konnten Reisende zwischen den EU-Ländern nicht mehr zollfrei einkaufen. Darunter litten die Fährverbindungen zwischen Dänemark und Deutschland, die fast sofort schließen mussten. Auch die sogenannten "Sprittouren" auf der Flensburger Förde wurden eingestellt infolge der neuen Zollregeln.

Heute gibt es von Kiel aus nur Fähren nach Oslo (Norwegen), Klaipeda (Litauen) und Göteborg (Schweden) und Frachtfähren nach St. Petersburg und Kaliningrad in Russland. Früher gab es außer den Verbindungen nach Dänemark noch Verbindungen zu Städten im Osten. Dies galt besonders für Deutschland, das die ostpreußischen Gebiete in Polen und im Baltikum verlor. Kiels Zeit als "Fährenmetropole" ist damit vorbei. Auf der süddänischen Seite ist die Verbindung von Esbjerg nach Harwich in England, die einzige größere Auslandsverbindung.

In Dänemark hatten die Fährverbindungen über den Kleinen Belt und den Großen Belt mehrere Jahrhunderte lang große Bedeutung. Als die Brücke über den Kleinen Belt 1935 eingeweiht wurde, verschwanden hier die Fähren. Die Fähren über den Großen Belt gab es bis 1998 und sie hatten eine große Bedeutung für die jetzt lebenden Dänen. Fast alle können persönliche Geschichten von einer Überfahrt über den Großen Belt erzählen, denn die Fährtour war für viele ein wiederkehrendes Ereignis.

Heute gibt es nur wenige große Fährverbindungen in der Region. Von Spodsbjerg auf Langeland kann man immer noch die Fähre nach Taars auf Lolland nehmen und es ist möglich von Rødby nach Puttgarden zu fahren. Die Fähre Bøjden-Fynshav macht es möglich zwischen Als und Fünen zu fahren, doch sonst gibt es nur noch wenige kleine lokale Fährverbindungen.

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