v i m u . i n f o
Dansk version

Groß- und Kleinbauern © sdu

Auf dem Land gibt es von jeher Unterschiede zwischen den großen und kleinen Landwirten, zwischen Groß- und Kleinbauern. Der Unterschied ist mittlerweile verschwunden, denn es sind nur noch große Höfe übrig geblieben. Stattdessen unterscheidet man heute zwischen Vollzeitlandwirt und Teilzeitlandwirt.

Im 20. Jahrhundert gab es immer den Unterschied zwischen Groß- und Kleinbauern. Ein Unterschied der nie sehr groß war und der sich im Laufe der Zeit verändert hat. Die Unterschiede zwischen Groß- und Kleinbauern waren mehr ökonomisch, sozial und politisch. Sie waren von Anfang an prägnant, doch waren die gemeinsamen Interessen meist größer als die Konflikte.

1918-1919 wurden in Dänemark einige umfassende Flurbereinigungen durchgeführt. Durch das Gesetz wurde ein großer Teil des staatlichen Landes an Kleinbauern vergeben. Die Mehrheit war sich einig darüber, dass dieses Gesetz durchgeführt werden sollte und die meisten waren sich einig über die Vorteile, die dies mit sich bringen würde. Man sicherte damit den Familien auf dem Land ihren eigenen kleinen Hof, so dass sie selber für sich sorgen konnten. Man war auch daran interessiert die Landwirtschaft zu intensivieren, so dass die Produktion und der Export steigen konnte.

In Südjütland bildeten sich viele kleine Höfe nach der Wiedervereinigung. Dies hing mit mehreren Faktoren zusammen. Die Höfe waren 1920 um einiges größer als in Dänemark und gleichzeitig musste man eine neue Landverteilung vornehmen, da bei viele Höfe das Land sehr verstreut lag. Außerdem gab es eine Reihe von staatlichen Betrieben, die der preußische Staat besessen hatte. Diese gingen nach der Wiedervereinigung an den dänischen Staat über, der sie dann in kleine Höfe aufteilte und an Kleinbauern vergab, an die am meisten dänisch gesinnten Landwirte. Man rechnete damit, dass man 4.900 neue Kleinbauernhöfe gründen könnte, doch es wurden nicht mehr als 2.000 gegründet.

In Dänemark erreichte die Anzahl der Höfen nach dem Zweiten Weltkrieg ihren höchsten Stand. Wenige Jahre später sank die Zahl schon wieder und viele der Kleinbauern gaben auf oder taten sich mit anderen zusammen. Dies geschah zur Zeit der Mechanisierung, in der viele Menschen in der Stadt nach Arbeit suchten.

In Schleswig-Holstein sah es ein wenig anders aus. In der Weimarer Republik wurde die Flurbereinigung nie gänzlich durchgeführt, so dass es nach dem Zweiten Weltkrieg einige sehr große Landwirte gab mit viel Bodenfläche. Gleichzeitig kamen ca. 1 Million Flüchtlinge ins Land, so dass ca. 2, 6 Millionen Menschen hier wohnten. Von den Flüchtlingen hatten ca. 280.000 Menschen, ungefähr 70.000 Familien, von der Landwirtschaft gelebt. Deshalb errichtete man viele kleine Höfe, so dass die Familien eine gesicherte Existenz hatten.

1953 wurde das große Projekt "Programm Nord" in Gange gesetzt. In Nordfriesland wurde Land eingedeicht und die sandige Geest urbar gemacht, hierdurch sollten die landwirtschaftlichen Flächen in Schleswig-Holstein vergrößert werden. Auch wurde die größte Flurbereinigung Deutschlands mit 470.000 Hektar durchgeführt. Dieses umfassende Programm dauerte 25 Jahre und war 1976-77 abgeschlossen.

In der Jahren während das Programm lief, wurde es sozusagen von der Entwicklung überholt. 1953 musste eine Lösung gefunden werden, wo die ganzen Menschen bleiben konnten und wie die Produktion von Lebensmitteln verbessert werden konnte. 1970 gab es eine Überproduktion und die Anzahl der Höfe und der in der Landwirtschaft Beschäftigten sank. Dies bedeutete, dass die Höfe, die man wenige Jahre zuvor gegründet hatte, jetzt zu klein waren um zu überleben.

Zur Jahrtausendwende war der historische Unterschied zwischen den Groß- und Kleinbauern verschwunden. Auch die Organisationen der Groß- und Kleinbauern schlossen sich zusammen zu gemeinsamen Organisationen. Der Unterschied besteht jetzt in Vollzeit- und Teilzeitlandwirten. Viele landwirtschaftliche Höfe sind an Nicht-Landwirte verkauft worden, die wiederum das meiste Land verkauft haben. Die Zahl der Teilzeitlandwirte, die ein wenig Getreide anbauen und die ein paar Pferde und Haustiere haben, ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Man kann sie als die modernen Kleinbauern bezeichnen, doch mit einem wesentlichen Unterschied zu früher: Diese neuen Teilzeitlandwirte leben nicht von sondern auf dem Bauernhof.

Diese Geschichte erscheint in folgenden Themen:
Landwirtschaftlicher Strukturwandel
Um diese Inhalte anzusehen, wird der Flashplayer 9 benötigt. Zum Download
case storyFallbeispiele
multimediaMultimedia
photosAbbildungen

videoVideo
sourceQuellen
lexiconLexikon