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Flensburger Brauerei © sdu

"Flensburger Pilsner - das flenst!" Diesen Slogan kennen alle Norddeutschen. Heutzutage ist die Brauerei überall in Deutschland bekannt und eine der wichtigsten Marken der Stadt.

Im Jahr 1888 schloßen sich fünf führende Bürger der Stadt Flensburg zusammen, um eine Brauerei zu gründen. Der Name dieser Brauerei ist "Flensburger Export-Brauerei". Die Gesellschaft braute seither unter verschiedenen Namen Bier und heute heißt sie: "Flensburger Brauerei Emil Petersen GmbH und Co. KG". Sie ist eine der größten Brauereien Norddeutschlands.

Die Flensburger Brauerei ist ein selbstständiges Privatunternehmen, das nicht von anderen großen Brauereien wie InBev, Radeberger oder Carlsberg aufgekauft wurde. Diese Freiheit wird bei der Vermarktung benutzt, da sich die Brauerei und ihr Bier hierdurch von den Bieren anderer deutscher Brauereien unterscheiden.

Als die Flensburger Brauerei gegründet wurde, war die Stadt eine der am meisten industrialisierten Städte Schleswig-Holsteins. Es waren die gleichen Bürger, die zuvor durch die Seefahrt und dem Handel große Vermögen gemacht hatten, die in den 1870er und 1880er Jahren die Brauerei und die Schiffswerft gründeten. In den Jahren nach der Vereinigung Deutschlands ging es Flensburg in ökonomischer Hinsicht durch den Handel und die beginnende Industrialisierung insgesamt gut.

In den Jahrzehnten bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges machte die Flensburger Brauerei große Fortschritte. Hauptziel war der Export von Bier. Jedoch machten verschiedene Zoll- und Handelsbarrieren es schwer, Bier ins Ausland zu verkaufen. Stattdessen wurde vermehrt Bier in Flensburg und Umgebung verkauft.

Während des Ersten Weltkrieges stagnierte der Verkauf von Bier. Für die Brauerei und ihren Konkurrenten, die Flensburger Aktienbrauerei, war dies eine große Krise. Der Krieg machte die Zusammenlegung der beiden Brauereien unumgänglich und 1919 fusionierten sie miteinander. Schon in den Jahren vor dem Krieg wurde eine Zusammenlegung der beiden Brauereien diskutiert, da der Biermarkt im Gebiet zu klein für zwei Konkurrenten war. Die Produktion ging in den Gebäuden der Exportbrauerei weiter, da die Gebäude und Maschinen besser waren. Die Wasser- und Abwasserbedingungen waren ebenfalls besser als bei der Aktienbrauerei.

Die Brauerei schleppte sich durch die 1920er und als die Wirtschaftskrise 1929 so richtig ausbrach, hatte dies ernste Folgen für die Brauerei. Der Bierverkauf fiel, da es sich weniger Menschen leisten konnten, Bier zu kaufen. 1931 musste die Brauerei ihre Kreditoren um eine Akkordordnung bitten, damit ein Teil der Schulden erlassen werden konnte. Das führte dazu, das Konsul Emil Petersen Teil des Vorstandes wurde. Zwei Jahre später wurde er Direktor und führte die eigentliche Aktienumschreibung durch.

Emil Petersen wurde als der Retter der Brauerei angesehen. Als er die Leitung übernahm, stand das Unternehmen am Abgrund, jedoch wurde das bald ganz anders als der Zweite Weltkrieg ausbrach. Als er 1937 die Gesellschaft kaufte und den Namen in "Flensburger Brauerei Emil Petersen GmbH und Co. KG" änderte, wurden große Investitionen in eine neue Brauereiausstattung getätigt. Vor und während des Krieges wurde viel Bier verkauft und erst in den Jahren nach der Kapitulation wurde der Verkauf von Bier wieder weniger.

Während des deutschen Wirtschaftswunders in den 1950er Jahren expandierte die Brauerei stark und der Bierverkauf wurde um das Fünffache gesteigert. Gleichzeitig stieg der Verkauf von Erfrischungsgetränken ohne Alkohol ebenfalls stark an. Das Unternehmen steigerte sein Wachstum in den 1960er und 1970er Jahren, parallel zur boomenden deutsche Wirtschaft. In diesem Zeitraum entwickelte sich die Brauerei zur führenden Brauerei Schleswig Holsteins.

Seit den 1980er Jahren wurde die Brauerei Deutschland weit bekannt. Zusammen mit dem Handballverein ist das Flensburger Pils die bekannteste Marke der Stadt. Dies hing unter anderem mit der Comic-Serie "Werner" zusammen, die in den 1980er Jahren Kultstatus in Deutschland bekam. Das übertrug sich auf Werners Lieblingsbier - das Flensburger Pils.

Seither benutzte die Brauerei bei ihrer Vermarktung aktiv den besonderen norddeutschen Humor der Serie. Das hat zusammen mit anderen Maßnahmen, wie neuen Bierprodukten, der besonderen Flasche mit Patent-Verschluss, der umweltbewussten Produktion etc. einen entscheidenden Einfluss auf den steigenden Verkauf von Bier in den letzten Jahren gehabt. Und dies obwohl der Biermarkt generell kleiner geworden ist.

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Historische Innovationen
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