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Süddänemark © sdu

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Die Entwicklung des Tourismus in den süddänischen Gebieten war die gleiche, wie im Rest des Landes und wie im Rest des nordwestlichen Europas, hierunter Norddeutschland. Der Tourismus ist auf viele Weisen ein Spiegel der generellen Gesellschaftsentwicklung in den letzten 100-150 Jahren. Er ist auf den Hintergrund der Gesellschaftsentwicklung der letzten Jahre zurückzuführen.

Übergeordnet betrachtet ist der Tourismus in Süddänemark ein Phänomen, das in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts entstand. In den ersten Jahrzehnten waren der überwiegende Teil der Touristen Dänen, die Ferien außerhalb der Städte machten. Es war das wachsende Bürgertum in den Städten, die Zeit und Geld hatten im Sommerhalbjahr aufs Land zu gehen und mit den Familien und Dienern Urlaub zu machen. Es war das Nordseebad in Fanø, das sich als eines der ersten Orte zum Ferienort entwickelte. Doch in der Nähe der meisten größeren Städte der Region wurden bald Ferienkolonien mit Sommerhäusern und Ferienhotels für die Bürgerschaft gebaut.

Im Zuge mit dem Recht auf Urlaub für Arbeiter in den 1920er und 1930er Jahren, stieg der Bedarf an billigen Ferienmöglichkeiten. Deshalb begannen die Camping- und Zeltplätze zu wachsen. Hier konnten die Arbeiter- und die Mittelklasse Ferien in der Natur, weit weg von den Städten, machen.

In den Jahrzehnten nach dem Krieg wuchsen die Ferienhauskolonien. Der höhere Mittelstand hatte die wirtschaftlichen Möglichkeiten sich Grundstücke außerhalb der Städte zu kaufen, wo sie kleine Sommerhäuser aus Holz bauten. Im ganzen süddänischen Gebiet wurden Sommerhäuser gebaut, doch innerhalb der letzten Jahrzehnte haben sich die Sommerhausgebiete verändert. Die Häuser wurden ausgebaut und modernisiert, besonders entlang der Westküste - bei Henne, Blåvand, Vejers und auf Rømø und Fanø - wurden Luxus-Sommerhäuser für Mieter gebaut und viele der alten Sommerhäuser wurden mit der Zeit zu Ganzjahreshäusern umgebaut.

Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stieg die Anzahl der ausländischen Touristen in Süddänemark. Ab den 1950er Jahren kamen auch deutsche Touristen nach Dänemark. So ist es auch noch zur Jahrtausendwende, wo deutsche Staatsbürger ein Drittel der Camping-Übernachtungen in der Region und mehr als die Hälfte der Übernachtungen in Ferienhäuser ausmachen. Ansonsten sind es besonders die Holländer, Schweden und Norweger, die Ferien in Dänemark machen.

Man muss eine Einteilung des Tourismus in der süddänischen Region machen. Entlang der Westküste liegen einige der größten Sommerhausregionen Dänemarks. Der Tourismus in diesen Gebieten besteht größtenteils aus Sommerhausgästen. Die deutschen Staatsbürger machen Dreiviertel der Übernachtungen aus, das sind jährlich 300.000 bis 400.000 Übernachtungen.

In Südjütland und auf Fünen ist der Camping-Tourismus führend. Ein großer Teil der Campinggäste sind Dänen, während ein Drittel Deutsche sind. Der Camping-Tourismus hat sich, wie der Ferienhaus-Tourismus, stark verändert. Komfortable Campingwagen haben das Zelt abgelöst und der Standard auf den Plätzen hat ein ganz anderes Niveau als früher. Dies führt dazu, dass die Campingplätze von breiten Gesellschaftsschichten angenommen werden. Es gibt viele Familien mit Kindern, denn Campingferien sind kinderfreundlich und billig.

Die Fahrwasser südlich von Fünen werden oft als südfünisches Inselmeer bezeichnet. Es wird als eines der besten Gebiete Dänemarks für Segler erachtet und es gibt Jachthäfen in den meisten Städten entlang der Küste. Das Segeln zieht jedes Jahr viele Touristen an. Auf Fünen waren es zur Jahrtausendwende ca. 40.000 Übernachtungen durch Segler, während sich die Zahl der Übernachtungen durch Segler in Südjütland auf 150.000 belief. Deutsche Segler machten die Hälfte aller Übernachtungen aus, doch 2006 fielen die Zahlen.

Süddänemark hat sich also zu einem Touristenschwerpunkt Dänemarks entwickelt. Es sind besonders dänische und deutsche Touristen, die Ferien in den Sommerhäusern entlang der Westküste und auf den Campingplätzen machen, oder sie segeln mit ihren Jachten durch das südfünische Inselmeer.

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Bädertourismus
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