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Sturmfluten © izrg

Der "Blanke Hans" kommt. - Bei Sturmfluten droht das aufgepeitschte Meer die Deiche zu überspülen.

Seit Jahrhunderten prägen Sturmfluten das Leben der Menschen zwischen den Meeren. Die Nordseebewohner gelten als "kühl", "zurückhaltend" und "launisch" – ganz wie der "Blanke Hans", wie die Küstenbewohner die raue Nordsee nennen. Trotz modernster Küstenschutzmaßnahmen bleibt die See unberechenbar und erzeugt gleichzeitig bei den Menschen in der Region ein hohes Maß an Identität..

Schon frühe Küstenschutzmaßnahmen sollten die Gefahren des "Blanken Hans" für die Küstengebiete minimieren. Dazu zählen unter anderem die mittlerweile hochmodernen Seedeiche, die im Laufe der Zeit immer besseren Schutz vor dem Wasser boten. Sie schützen das fruchtbare Marschland, Vieh und die Menschen selbst vor dem Meerwasser. Doch trotz diverser Schutzmaßnahmen kam es im Laufe der Jahrhunderte zu vielen verheerenden Sturmfluten; moderne Beispiele sind die Fluten aus den Jahren 1962 und 1976 für die Westküste und die Sturmflut 1872 für die Ostsee.

Der Begriff "Sturmflut" selbst wird erst seit dem 19. Jahrhundert benutzt, vorher sprach man von "Wasserflut(h)en" oder "hohen Flut(h)en". Die Chronisten benannten die "Fluten" nach den jeweiligen Kalenderheiligen oder Feiertagen. Die ersten historischen Aufzeichnungen für Schleswig-Holstein stammen aus dem Jahre 1010. Der heutige Ausdruck "Sturmflut" beschränkt sich nicht auf einen Wasserstand, sondern auf das Gesamtereignis: Bei einer Sturmflut liegt der Wasserstand mindestens einen Meter über dem mittleren Tidenhochwasserstand. Man unterscheidet zwischen "leichter", "schwerer" und "sehr schwerer Sturmflut". Sturmfluten beschränken sich auf Küstengebiete und Flussmündungen, da der Wasserstand nur dort eine bedrohliche Höhe erreichen kann. Ein Sturm treibt die Wassermassen gegen die Küste, dabei muss er nicht direkt an der Küste, sondern kann auch über der offenen See wüten. Sturmfluten an der schleswig-holsteinischen Westküste erzeugen Niedrigwasser an der Ostseeküste und umgekehrt.

Bevor es jedoch zu Katastrophen auf dem Festland kommt und sich die Wassermassen der Nordsee an den Seedeichen der Westküste brechen können, treffen sie auf natürliche Wellenbrecher: die zehn nordfriesischen Halligen im Nationalpark Wattenmeer. Die Halligen sind nicht durch Deiche geschützt und werden mehrere Male im Jahr von der See überspült – "Land unter" wie es die Einheimischen nennen. Die Häuser stehen auf den so genannten Warften, künstlichen Erhebungen zum Schutz der Bewohner und deren Häuser. Diese besitzen als zusätzliche Maßnahme gegen die Fluten einen betonierten Schutzraum.

Diese Geschichte erscheint in folgenden Themen:
Blanker Hans
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