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Zeit der Segelschiffe © sdu

Handel und Seefahrt haben in der Region im 19. Jahrhundert eine große Bedeutung. Ende des Jahrhunderts stellt sich die Frage, ob mit Segelschiffen weiter gemacht oder auf Dampfschiffe umgestiegen werden soll. Hier sind die größten Seefahrtstädte mit ihren verschiedenen Strategien dargestellt.

Handel und Seefahrt hatten eine große Bedeutung in Schleswig-Holstein und Süddänemark seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Erst waren es Segelschiffe, die um die Welt segelten, dann übernahmen Dampf- und Motorschiffe den Transport von Waren und Menschen. Die Seefahrt führte zu großen Einnahmen in einigen Städten der Region und war die Grundlage für das wachsende Bürgertum im 19. Jahrhundert. Doch sie war noch wichtiger für die vielen Seemänner, die an Bord arbeiteten. Und natürlich für die Familien, die daheim besorgt auf ihre Söhne, Väter oder Männer warteten.

Man muss die damalige Seefahrt in zwei Teile teilen. Ein Teil der Schiffe transportierte die Waren lokal, während andere ihre Waren über größere Distanzen transportierten. In Schleswig-Holstein gab es Mitte des 19. Jahrhunderts einen eklatanten Unterschied in der Größe der Schiffe. Die meisten Schiffe gab es in Holstein - 1855 waren es 1.337 - , doch die Schiffe in Schleswig waren bedeutend größer als die in Holstein - im Durchschnitt 19,10 Commerzlasten gegenüber 13,35. Dies hing mit den relativ schwierigen Anfahrtswege zu den großen Häfen in Holstein zusammen. Es waren besonders Schiffe aus Schleswig - hauptsächlich aus Flensburg und Apenrade - und aus Lübeck, die nach Amerika und in den Fernen Osten segelten. Das Segeln gen Süden war meist Nahtransport.

Im dänischen Staat wuchs die Handelsflotte Anfang der 1830er enorm. Die Zeit bis 1870 wird in Dänemark oft "der große Kornverkauf" genannt. Dies hängt damit zusammen, dass viel Korn nach England verkauft wurde. Schiffe aus Süddänemark und Schleswig-Holstein hatten ihre Haupteinnahmen durch die Frachtfahrten zwischen der Ost- und Nordsee. Das hieß, dass Korn aus den baltischen Gebieten und Dänemark nach England gebracht wurde und man nahm Kohle und Rohstoffe mit zurück.

Die meisten Schiffe waren bis in die 1870er aus Holz. Zu diesem Zeitpunkt wurden einige entscheidende Beschlüsse in den Seefahrtsstädten der Region gefasst. Sollte man auf Segelschiffe setzten oder sollte man auf Dampfschiffe umsteigen? Dies führte zu verschiedenen Entwicklungen nach 1870. Dampfschiffe waren teuer in der Anschaffung, doch sie konnten bei jedem Wetter fahren. Segelschiffe waren billiger in der Anschaffung und im Unterhalt. Andererseits waren die Dampfschiffe auf den Kurzstrecken effektiver.

In Süddänemark entschieden sich die meisten Reeder die Segelschiffe zu behalten. Sie segelten weiter zwischen der Ostsee, England und Südamerika und sie hatten Erfolg mit dieser Methode. Die Segelfrachtfahrten konnten bis ins 20. Jahrhundert fortgesetzt werden.

Auf Fanø hatte man in den 1860ern eine große Segelschiffflotte, die Waren zwischen der Ost- und Nordsee transportierte. Als die wirtschaftliche Krise in den 1860ern ausbrach, sattelte man um und setzte auf große Frachtsegler. Sie segelten zum Mittelmeer, nach Nord- und Südamerika, Afrika und in den Fernen Osten. Die Tonnage auf Fanø stieg enorm bis zur Mitte der 1890er, um dann innerhalb von 10 Jahre zu verschwinden.

In Flensburg und Apenrade wurden die Segelschiffe um 1870 durch Dampfschiffe ersetzt. Die Flensburger "Dampfschifffahrts-Gesellschaft" wurde 1869 als reine Frachtgesellschaft gegründet und stand in den folgenden Jahren an der Spitze der stark wachsenden Tonnage in der Stadt. Die Haupteinnahmen kamen durch Fahrten zwischen Nord- und Ostsee herein. In Apenrade wurde bis zum Ersten Weltkrieg eine große Dampfschiffflotte aufgebaut, die große Einnahmen durch Fahrten in den Fernen Osten hatte. In Lübeck wurde zur Jahrhundertwende die Flotte der Dampfschiffe ausgebaut, als der Elbe-Trave-Kanal eröffnet wurde. Die Schiffe wurden hauptsächlich für Kanalfahrten genutzt.

Die verschiedenen Strategien, welche Schiffstypen eingesetzt wurden, hatten zu Anfang des 20. Jahrhunderts große Bedeutung. Flensburg wuchs zu einem Seefahrtsknotenpunkt in der Ostsee heran. Svendborg und Marstal schlugen sich erstaunlich gut in diesen Jahrzehnten, weil die Segelschiffe durch Fahrten nach Neufundland und die Iberische Halbinsel viel Geld einnahmen. Fanøs Bedeutung als Seefahrtshafen verschwand hingegen innerhalb weniger Jahre. Entsprechend verschwand auch die Bedeutung Altonas und Blankeneses zu Anfang des 20. Jahrhunderts.

Diese Geschichte erscheint in folgenden Themen:
Schifffahrt und Fischerei
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