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Marineluftschiffe © sdu

Während des Ersten Weltkrieges hat die deutsche Marine eine große Luftschiffbasis in Tondern. Die Luftschiffe beobachten die englischen Flottenbewegungen in der Nordsee. Außerdem führen sie "silent raid" - leise Bombenangriffe auf England aus.

Während des ersten Weltkrieges hatte die deutsche Marine eine wichtige Luftschiffstation in Tondern. Sie hieß Marine-Luftschiff-Detachment Tondern und war die nördlichste der 15 Luftschiffbasen des Kaiserreichs. Ihre Aufgabe war die Überwachung der englischen Flottenaktivität in der Nordsee.

Aus heutiger Sicht wirken die Luftschiffe eher klotzig und unbedeutsam. Dies ist jedoch eine falsche Schlussfolgerung, da sie während des Ersten Weltkrieges von großer Bedeutung für die deutsche Flotte waren, weil sie aus großer Höhe das Meer überschauen konnten. So sparte sich die Marine Schiffe, um die inneren deutschen Fahrgewässer der Nordsee zu schützen.

Die Marinestation in Tondern war seit dem 4. Mai 1915 operativ tätig. Sie entwickelte sich zu der deutschen Luftschiffbasis, die die meisten Spähfahrten unternahm. Bis Ende des Krieges hatten fast ein Viertel der deutschen Spähfahrten ihren Ausgangspunkt in Tondern. Alleine im Jahr 1916 startete fast die Hälfte der Spähunternehmen in Tondern. Auf der Basis befand sich im Jahr 1918 ein doppelter Hangar - "Toska" - mit zwei Luftschiffen L 54 und L 60 und ein kleinerer Hangar - "Tobias"- mit einem Kettenballon.

Die deutsche Flotte war der englischen Flotte klar unterlegen. Die "Grand Fleet" (Die Große Flotte) umfasste beim Ausbruch des Krieges 32 Schlachtschiffe. Die deutsche Hochseeflotte hatte nur 23. Nach dem Jahr 1914 wuchs die deutsche Flotte um nur 2 Schlachtschiffe an, wohingegen die englische Flotte 11 weitere Schlachtschiffe erhielt.

Die Luftschiffe hatten verschiedene Funktionen. Ihre wichtigste Aufgabe waren Späheinsätze, wobei die Schiffe aus einer Höhe von 500 Metern ein ganzes Gebiet von etwa 45 Seemeilen überschauen konnten und zwar in jede Richtung. Die Schiffe wurden auch zur Suche von Minen verwendet. Die zweite wichtige Funktion waren Begleitflüge für die Flotte, eine Aufgabe, die sich zur Hauptaufgabe des Luftschiff-Militärs entwickelte. Die letzte Funktion waren die eigentlichen Angriffs- und Bombenflüge. Hier war das Ziel, Angst bei der britischen Bevölkerung zu verbreiten und die britische Verteidigung dazu zu zwingen, Soldaten und Luftabwehrgeschütze in England zu behalten.

Die deutsche Flottenleitung unter Admiral Alfred von Tirpitz befolgte eine Strategie, laut der die Flotte einige britische Kriegschiffe bekämpfen sollte, falls numerische Überlegenheit herrschte. Gezielte Angriffe mit U- Booten, Motortorpedobooten und von den Küstenbatterien, wie auch durch Minen, sollten die britische Flotte beschädigen. In diesem Zusammenhang waren die Luftschiffe ein gutes Mittel, um die Briten im Auge zu behalten, damit Überraschungsangriffe erfolgen konnten.

Während des Krieges gab es einige große Probleme bei der Verwendung der Luftschiffe. Das größte bestand darin, dass die Schiffe nur bei klarem Wetter arbeiten konnten. In den 1.174 Tagen, in denen die Basis in Betrieb war, konnte nur an 278 Tagen geflogen werden. Drei von vier Tagen mussten die Lustschiffe also auf der Erde bleiben, was sich unter anderem auf die Schlacht in Jütland am 31. Mai und 1. Juni 1916 auswirkte, da die Luftschiffe an diesen Tagen nicht operieren konnten. Auch bei Stürmen fiel es den Luftschiffen schwer, die richtige Richtung einzuschlagen. Insbesondere während der Angriffsfahrten war dies problematisch, weil die Schiffe gezwungen waren, die Bomben fern ab vom Ziel abzuwerfen. Außerdem war der Wasserstoffinhalt der Schiffe problematisch, da es nur einen Funken benötigte, um die Schiffe zu entzünden. In Tondern auf der Basis gab es mehrere Beispiele brennender Luftschiffe, die sich durch das Schleppen entzündeten.

Die Basis unterlag einem alles zerstörenden Angriff am 19. Juli 1918. Der Umfang und die Planung sagte viel darüber hinaus, wie groß das hierdurch verursachte Problem für die britischen militärischen Behörden war. Das Hangarschiff "Furious" wurde von 16 Zerstörern, sechs leichteren Kreuzern und vier Schlachtschiffen während des Angriffs verfolgt. Der Angriff wurde von sechs Flugzeugen vorgenommen, die allesamt von der "Furious" abhoben, jedoch ohne die Möglichkeit, dort wieder landen zu können. Deshalb mussten sie auf dem Wasser oder im neutralen Dänemark landen. Dies zeigt die hohe Priorität, die der Angriff für die Briten hatte. Sie waren bereit, einen riskanten Vorstoß durchzuführen, um die Basis funktionsunfähig zu machen.

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