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Dänische Flotte © sdu

Seit der Niederlage von 1864 hat die dänische Flotte die Beobachtung feindlicher Schiffe zum Ziel. Erst sind es deutsche Schiffe und ab dem Jahr 1945 sowjetische Schiffe, die beobachtet werden müssen. Seit 1990 nehmen die Schiffe der Flotte an internationalen Aufgaben teil, weit entfernt von den Seegebieten in der Nähe Dänemarks.

Dänemark hatte bis zur Kriegsniederlage im Jahr 1864 eine sehr starke Flotte. Im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts gehörte sie zu den schlagkräftigsten Flotten Europa, was darauf zurückzuführen war, dass der dänische Gesamtstaat ein sehr großes Territorium beschützen musste. Nach dem Verlust von Norwegen im Jahr 1814 wurde der Bedarf zwar kleiner, jedoch entschied sich die absolutistische Staatsmacht für den Erhalt einer großen Flotte.

Während des Dreijährigen Krieges übte Dänemark die totale Seeherrschaft aus. Die schleswig-holsteinischen Aufständischen hatten keine bedeutende Marine und die deutsche Flottenunterstützung war nur bescheiden. Auch während des Krieges im Jahr 1864 machte sich die dänische Flotte relativ gut und war maßgeblich daran beteiligt die Niederlage hinaus zu zögern. Insbesondere die Landtruppen werden überwältigt und verlieren an allen Fronten.

Nach der Kriegsniederlage und dem Verlust Schleswig-Holsteins war Dänemark ohne Frage ein Kleinstaat. Das mussten selbst der König und die Regierung anerkennen. Als Hauptziel galt jetzt der Schutz dessen, was noch übrig geblieben war. Im Zeitraum bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde eine Politik der Neutralität geführt, die Dänemark aus militärischen Konflikten heraus halten sollte. In der Marine spiegelte sich diese Politik wider.

Die wichtigste Funktion der dänischen Verteidigung war die Sicherung der territorialen Grenzen Dänemarks. Die Flotte veränderte sich von einer starken Verteidigungsmacht - die auch offensiv eingesetzt werden konnte - in eine kleinere Streitkraft, die das Territorium des Landes beschützen sollte. In diesem langen Zeitraum gab es endlos lange politische Debatten über die Stärke der dänischen Verteidigung und der dänischen Flotte. Sollte die Marine eine angreifende Flotte abwehren können oder nur eine Verletzung des dänischen Seeterritoriums kennzeichnen können?

Die dänische Neutralität geriet insbesondere in Verbindung mit den Weltkriegen unter Druck. Während des Ersten Weltkrieges wünschten sich beide Seiten - Deutschland und England - , dass Dänemark sich selbst beschützen konnte. Deutschland forderte, dass Minen in den dänischen Gewässern verteilt würden und dass Dänemark einen möglichen Angriff von englischer Seite abwehren konnte. Die dänische Regierung entsprach dem Wunsch, legte Minen und versicherte bereit zu sein, das dänische Territorium zu beschützen. Die Strategie gelang und Dänemark wurde nicht in den Ersten Weltkrieg mit hineingezogen.

Unter der deutschen Besetzung von Dänemark 1940-1945 wurde die dänische Neutralitätspolitik fortgesetzt. Die Flotte und die Armee setzten prinzipiell mit ihren Aufgaben fort. Die Besatzungsmacht verlangte schon im Vorsommer des Jahres 1940 Munition und Waffen ausgeliefert zu bekommen. Dadurch wurde die Illusion eines neutralen Dänemarks während der Besatzung deutlich. Als die Regierung am 29. August 1943 zurücktrat, wurden die Schiffe der Flotte auf dem Holmen in Kopenhagen versenkt, während andere Flottenschiffe im neutralen Schweden Zuflucht suchten.

Im Jahr 1949 wird Dänemark Mitglied der NATO, womit die fast einhundertjährige Neutralität endgültig beendet wurde. Die Mitgliedschaft bedeutete, dass Dänemark den Vorteil der kollektiven Sicherheit genießen konnte. Ein Angriff auf ein Mitgliedsland wird als ein Angriff auf die gesamte Allianz verstanden. Aufgrund der geografischen Lage am Eingang zur Ostsee war dies von großem Wert. Dänemark hatte zwar sehr große Regierungen, doch das Parlament gab nicht sehr viel Geld für die Verteidigung aus. Die Entwicklung eines Wohlfahrtsstaates erhielt sehr viel größere finanzielle Unterstützung von Seiten des Staates. Daher gab Dänemark nie so viel für die Verteidigung aus wie die Allianzpartner es sich wünschten. Flottenschiffe, Flugzeuge und militärisches Material waren nicht in der Menge vorhanden, wie es von den Amerikanern gefordert wurde. Deshalb half es erheblich, als sich Deutschland 1955 der NATO anschloss. In kürzester Zeit wurde Deutschland Dänemarks engster Alliierter und der Nachbar im Süden steuerte in den darauf folgenden Jahrzehnten zur dänischen Verteidigung - unter anderem der Flotte - auf beträchtliche Weise bei.

Nach Ende des Kalten Krieges 1990 wurde die dänische Flotte verlegt. Heute besteht sie aus kleineren Schiffen, die flexibel sind und auf Missionen draußen in der Welt, wo Konflikte herrschen, geschickt werden können. Während beider Golfkriege wurde die Korvette "Olfert Fischer" losgeschickt und während der Blockade des Iraks in den 1990er Jahren stellte Dänemark einige Kriegsschiffe zur Verfügung. Die Flotte ist heute häufiger mit internationalen Aufgaben betreut als es früher der Fall gewesen ist.

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Marine
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