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Süddänemark © sdu

Die meisten größeren Städte im südlichen Dänemark hatten eine oder mehrere Schiffswerften. Aber es ist heute fast keine mehr vorhanden, da die Produktion zu teuer und die Schiffe zu groß wurden.

In Süddänemark gab es früher viele Schiffswerften. Die meisten größeren Orte mit Zugang zum Meer hatten mindestens einen Betrieb, der Schiffe baute. Das hat sich stark verändert, zur Jahrhundertwende waren nur wenige übrig. In der Region gibt es nur noch eine Schiffswerft, die Odenser Stahlschiffswerft, während die übrigen großen und mittelgroßen Werften geschlossen worden sind.

Auf Südfünen gab es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verschiedene Holzschiffswerften. In Städten wie Marstal, Ærøskøbing und Rudkøbing wurden viele Holzschiffe gebaut, die hauptsächlich von den lokalen Reedern gekauft wurden. Svendborg wurde als "Schiffsbauerstadt" bezeichnet, weil es dort - wie auch in Thurø und Taasinge - eine sehr große Holzschiffsproduktion gab, ab Anfang des 19. Jahrhunderts bis hinein in das folgende Jahrhundert.

In den anderen Hafenstädten auf Fünen - besonders in Assens und Faaborg - gab es weitere Holzschiffswerften. In Südjütland wurden besonders in Apenrade Holzschiffe gebaut. Es gab aber auch kleinere Werften in Hadersleben und Sonderburg. Mitte der 1850er Jahre waren bis zu 500 Arbeiter auf Apenrades Werften beschäftigt, was später stark zurück ging. Schon Anfang der 1880er schloss die letzte Werft der Stadt.

Der Bau von Schiffen war ein Handwerk, in dem es kaum Massen- und Serienproduktionen gab. Erst später im 20. Jahrhundert wurden Hilfsmittel wie Hellingkräne und dampf- oder ölbetriebene Maschinen eingesetzt. Doch zu diesem Zeitpunkt war die Zeit der Holzschiffe abgelaufen und dampfbetriebene Stahlschiffe hatten ihren Platz eingenommen.

Mehrere der Stahlschiffswerften, die in der Region in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts gegründet wurden, waren die Weiterführung der Segelschiffswerften. Das galt beispielsweise für Ring Andersens Werft in Svendborg, die ab 1907 sowohl Holz- als auch Stahlschiffe baute, auch für H.C. Christensens Werft in Marstal, die 1914 zur Stahlschiffswerft umgewandelt wurde. Doch die meisten Stahlschiffswerften wurden gegründet, ohne dass vorher dort Holzschiffe gebaut worden waren. Der größte Teil führte sowohl Schiffsreparaturen als auch Neubauten durch. Und viele bauten sowohl Schiffe als auch Schiffsmotoren, ebenso wie einige Werften verschiedenartige technische Schiffsausrüstung entwickelten.

In Sonderburg wurde schon 1904 eine Stahlschiffswerft von zwei Schiffsbauern aus Kiel gebaut und diese war bis 1979 in Betrieb. Diese Werft hatte ein sehr wechselhaftes Schicksal und im Laufe der 1950er Jahre gab es große wirtschaftliche Probleme. Während der 1960er und 1970er Jahre wurden dort eine Reihe kleinerer Küstenmotorschiffe gebaut, die hauptsächlich an Reeder aus der Region verkauft wurden. Dies war auch die Ursache dafür, dass die Werft schloss, denn die Nachfrage nach "Kümos" wurde immer geringer.

Die Svendborger Schiffswerft war unter verschiedenen Namen von 1907 bis 1997 in Betrieb, danach lief sie in den folgenden vier Jahren als kleine Reparaturwerft. Sie hatte sich zu einem der größten Arbeitgeber der Stadt entwickelt und die Werftgebäude auf der Frederikinsel wurden ein Kennzeichen für den Svendborger Hafen.

Auf Ærø gab es zwei verhältnismäßig große Werften. In Marstal wurden im Zeitraum von 1907 bis 1992 Schiffe auf H.C. Christensens Stahlschiffswerft gebaut, aber es gab mehrere große Krisen, mit Nichtauszahlungen von Löhnen und Konkursen. In Søby errichtete Arthur Jørgensen 1931 eine Schiffsmotorenfabrik, die ab 1959 auch Schiffe baute. Diese Werft bestritt seit Anfang der 1990er ihr Haupteinkommen durch den Bau von Flottenfahrzeugen für den Küstenschutz und ist eine der wenigen übrig gebliebenen Werften in der Region.

In anderen Städten wie Esbjerg, Apenrade, Fredericia, Assens und Bogense hat es auch kleine und mittelgroße Stahlschiffswerften gegeben. Kennzeichnend ist jedoch, dass die Werften es immer schwerer hatten, da die hohen dänischen Löhne es erschwerten, sich in der internationalen Konkurrenz durchzusetzen. Gleichzeitig bekamen die Werften wachsende Probleme der Nachfrage nach immer größeren Schiffen nachzukommen. Heute ist fast keine Werft mehr übrig und die Beschäftigung in der Schifffahrtindustrie ist - abgesehen von der Lindø-Werft - fast auf Null gefallen.

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