v i m u . i n f o
Dansk version

Schlacht bei Helgoland © sdu

Man sagt: "Das Wichtigste ist nicht das Gewinnen, sondern das Dabeisein". Dies gilt jedoch nicht für die Parteien der tödlichen Seeschlacht 1864 vor Helgoland. Teils ist es blutiger Ernst für die Seeleute und Offiziere und teils steht die Ehre der Nationen auf dem Spiel. Aber wer hat eigentlich gewonnen?

Am 9. Mai 1864 zogen Helgolands Bewohner auf die Spitze der Insel. Von hier oben hatten sie die Aussicht auf eine tödliche Seeschlacht zwischen Dänemark auf der einen und Preußen und Österreich auf der anderen Seite. Der Kanonendonner rollte über die Insel. Die Inselbewohner verfolgten die Manöver der Schiffe, aber der Rauch der Dampfmaschinen, Kanonen und das Feuer, das die Kugeln entzündeten, wurden ständig dichter.

England war auch auf dem Meer vertreten. Da 1864 Helgoland eine englische Kronkolonie war, hatte England die Fregatte "Aurora" geschickt, um sein Territorium abzustecken. Dies sollte Einfluss auf die Schlacht bekommen!

Dänemark war wegen Schleswig-Holstein im Krieg mit Preußen und Österreich. Das preußische Heer war stärker als das dänische und Dänemark hatte eine schwere Niederlage bei Düppel erlitten. Hingegen war die dänische Flotte viel besser ausgerüstet als die preußische, die nur aus Kleinschiffen bestand. Vor diesem Hintergrund hatte Dänemark seit März die Häfen in Schleswig-Holstein und die deutschen Nord- und Ostseehäfen blockieren können. Diese Blockade hatte Einfluss auf die Truppentransporte und den Außenhandel. Preußen konnte sie aus eigener Kraft nicht durchbrechen und hatte deshalb Österreich um Hilfe gebeten.

Die österreichische Flotte war gleichwertig mit der dänischen, lag aber im Mittelmeer und war nicht einsatzbereit. Daher wurde zunächst ein kleineres Geschwader voraus geschickt. Es bestand aus den Fregatten "Schwarzenberg" und "Radetsky" und dem Kanonenboot "Seehund". Letzteres wurde in einem englischen Hafen beschädigt und musste aufgeben. Stattdessen stießen die drei kleinen preußischen Dampfschiffe "Adler", "Basilisk" und "Blitz" hinzu, so dass der österreichische Admiral Wilhelm von Tegetthoff fünf Schiffe zur Verfügung hatte.

Die Dänen bekamen laufend Meldungen von ausländischen Agenten über die Schiffsbewegungen. Jetzt wurde es zum Ziel des Korvettenkapitäns Edouard Suenson, Tegethoffs die Flotte anzugreifen, bevor sie von noch mehr österreichischen Schiffen verstärkt werden konnte. Suenson wurde an die Spitze eines neu eingerichteten Nordseegeschwaders gesetzt, das von Helgoland aus in der Nordsee patrouillierte. Nach einer Fahrt nach Kristiansand kam er nun zurück mit den Fregatten "Nils Juul" und "Jylland", sowie der Korvette "Heimdal".

Am Vormittag des 9. Mai bekamen die beiden Flotten Kontakt miteinander und es wurde alles klar gemacht zum Kampf. Die beiden Flotten waren einigermaßen ebenbürtig. Die Dänen hatten die meisten Kanonen, während die Österreicher die schwersten Geschütze besaßen. Die Flotten näherten sich auf zwei parallelen Bahnen und um 13.45 Uhr feuerte die "Schwarzenberg" den ersten Schuss aus 3.700 m Abstand. Als die Schiffe sich näher kamen, erwiderten die Dänen das Feuer und ein gewaltiges Gefecht fand statt. Die preußischen Kanonenboote hielten sich jedoch in gehörigem Abstand und vermieden dadurch Schäden, waren aber gleichzeitig nicht im Stande, die dänischen Schiffe zu treffen. Nach einer österreichischen Wende kamen die Schiffe wieder auf Linie und ein verstärkter Beschuss setzte ein. Die "Radetsky" beschoss die "Heimdal" und "Jylland" - letztere bekam einen Volltreffer, der eine ganze Kanonenbesatzung tötete. Die "Niels Juul" kämpfte gegen die "Schwarzenberg", die ein paar Male in Brand geriet. Als auch im Vorschiff Feuer ausbrach, konnten die Matrosen es nicht löschen, da die Wasserpumpe zerstört worden war. Deshalb versuchte die österreichische Flotte Helgoland anzulaufen.

Die Dänen wollten nachsetzen, aber ein Schaden auf der "Jylland" führte zu Verzögerungen und die Österreicher kamen in Sicherheit. Das englische Schiff legte sich zwischen die beiden Flotten, um das neutrale Gebiet zu markieren und Suenson hielt sich zurück. Als es nach einer Stunde nicht danach aussah, dass Tegetthoff den Kampf wieder aufnehmen würde, verlegte er seine Flotte nach südwestlich der dänischen Nordseeinseln. Hier wurde mit der Ausbesserung der Schiffe begonnen in Hinblick auf ein neues Gefecht am nächsten Tag. Aber die österreichische Flotte fuhr in der Nacht mit abgedunkelten Laternen nach Cuxhaven. Die dänischen Schiffe zogen sich mit ihren Verwundeten und Toten nach Kristiansand zurück und die Schlacht bei Helgoland war zu Ende. Aber wer gewann?

Diese Geschichte erscheint in folgenden Themen:
Helgoland
Um diese Inhalte anzusehen, wird der Flashplayer 9 benötigt. Zum Download
case storyFallbeispiele
multimediaMultimedia
photosAbbildungen
sourceQuellen
quotesZitat