v i m u . i n f o
Dansk version

Nationalsozialistische Flotte © sdu

Kaiser Wilhelm II. hat große Pläne für Helgoland. Hitlers Pläne sind absolut nicht kleiner!

Nach dem Ersten Weltkrieg bestimmte der Versailler Vertrag, dass Helgolands Militäranlagen zerstört werden sollten. Das gewonnene Land wurde aber verschont und Kasernen und andere Gebäude, die zivil genutzt werden konnten, durften stehen bleiben. Die unterirdischen Räume wurden mit Beton verschlossen.

Eine Zeit lang liefen Fischerei und Tourismus wie früher, aber bald wurde die Insel wieder vom Militär gestört. Hitler sah nämlich den Versailler Vertrag als äußerst verletzend an und 1935 war es vorbei mit dem Verbot der Befestigung Helgolands.

Nach einem - scheinbar harmlosen - Ausbau der Landungsbrücke am Nordstrand und der Promenade, wurde das zerstörte Hafengebiet wieder in Stand gesetzt. Die unterirdischen Tunnel und Räume wurden wieder geöffnet und erweitert. Auf Helgoland wimmelte es von Arbeitern und Baufachleuten vom Festland. Nach den vorbereitenden Arbeiten begann die eigentliche Arbeit an der Befestigung im Jahr 1937. Es wurden Kanonen mit großer Weitreiche und schwere Luftabwehr-Batterien mit Scheinwerfern und der nötigen Peilungstechnik aufgestellt. Unterirdisch wurden Kraftwerke, Werkstätten, Mannschaftsräumen und Munitionsdepots eingerichtet. In die Klippen vor dem Hafengebiet wurden Lagerräume gesprengt für Torpedos und Tiefseebomben. Der Hafen wurde wieder für Torpedo- und U-Boote ausgebaut und bald wurden die alten Kasernen wieder mit einer Garnison der Küstenartillerie belegt.

Und nun zeigte es sich, dass die ersten Verstärkungsarbeiten Teil des gigantischen Projektes "Hummerschere" war. Helgoland und die Düne davor, - eine Sandbank dicht vor Helgoland und ein beliebtes Ausflugsziel für die Touristen - , sollte zu einem riesigen eisfreien Hafen werden, der die gesamte deutsche Nordseeflotte fassen sollte.

Es war geplant, dass das Projekt 1948 beendet sein sollte, aber es wurde 1941 eingestellt. Der Angriff auf Russland und die Hafenbauten an der französischen Atlantikküste banden die deutschen Kräfte. In diesem Jahr wurde der Flugplatz mit zwei Landebahnen fertiggestellt, während die Arbeiten an den U-Bootsbunkern noch ein Jahr andauerten. Auch wurden 1941 Zivilschutzbunker eingerichtet, nach zwei britischen Luftangriffen und der kurzzeitigen Evakuierung von Schulkindern mit ihren Müttern und Lehrern.

Die ersten Kriegswinter waren ungewöhnlich kalt und es erwies sich als gute Idee Helgoland als eisfreien Hafen auszubauen. Gewiss konnte Treibeis vorkommen, aber nicht genug, um die Schiffe am Einlaufen hindern zu können. So war es Helgoland, das die Lücke füllte, als die anderen deutschen Nordseehäfen vereist waren. Auf Helgoland konnten die Schiffe mit Proviant, Brennstoff und Torpedos versorgt werden. Helgoland war auch der Ausgangspunkt für U-Boot-Aktionen in Verbindung mit der Besetzung von Dänemark und Norwegen. Aber nachdem man über die Häfen in Skandinavien und später auch in Frankreich verfügen konnte, wurde Helgoland zur weniger bedeutsamen Zwischenstation, wo Minensucher, Minenleger und Torpedoboote Schutz vor schlechtem Wetter suchten und mit Proviant versorgt werden konnten.

Der Küstenschutz kam nicht zum Einsatz, da die Alliierten - abgesehen von einigen U-Boot-Angriffen - Vorstöße in die Helgoländer Bucht vermieden. Die Luftverteidigung hatte wechselnde Erfolge. Bei den ersten Luftangriffen auf Helgoland im Dezember 1939 konnte man nicht einen einzigen der 21 britischen Flugzeuge abschießen - später wurde es besser. Während des letzten Teils des Krieges wurde die Insel regelmäßig von alliierten Bombern überflogen, die sie als Peilmarke bei ihren Bombeneinsätzen gegen die großen deutschen Städte benutzten. Nun flogen die Flugzeuge in einer Höhe, in der die Flugabwehrgeschütze sie nicht mehr erreichen konnten - im Gegenteil die Helgoländer mussten jedes Mal die Luftschutzbunker aufsuchen!

Nach der Invasion in der Normandie 1944 verlor Deutschland den Zugang zu den Häfen am englischen Kanal. Jetzt bekam Helgoland wieder Bedeutung als Ausgangspunkt für die Flotte. Besonders der U-Boot-Bunker wurde gebraucht.

Aber die größte Bedeutung für Helgoland und seine Bewohner hatte das Bombardement kurz vor Kriegsende am 18. und 19. April 1945.

Diese Geschichte erscheint in folgenden Themen:
Helgoland
Um diese Inhalte anzusehen, wird der Flashplayer 9 benötigt. Zum Download
photosAbbildungen
multimediaMultimedia
bibliographyLiteratur