v i m u . i n f o
Dansk version

Helgoland heute © sdu

Für Helgoland ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle seit 1826 die erste Kuranstalt eröffnet wird. So ist es bis heute geblieben. Glücklicherweise kann Helgoland besondere Gegebenheiten anbieten.

1892 wurde auf Helgoland eine Statue des deutschen Dichters Hoffmann von Fallersleben aufgestellt. Er war kein Helgoländer - faktisch hatte er die Insel nur dreimal besucht - aber er hatte die Insel durch seine "Helgoländer Lieder" von 1840 berühmt gemacht. Und diese Berühmtheit half dem Tourismus, der - wie heute - eine wichtige Einnahmequelle der Insulaner war. Faktisch hatte man schon 1826 die erste Kureinrichtung erbaut. Sie zog wohlhabende Heuschnupfen- und Asthmapatienten an, weil die Luft auf der Insel sowohl sauber als auch pollenfrei ist. Des Weiteren schrieb von Fallersleben sein "Lied der Deutschen" im Jahr darauf während eines weiteren Sommeraufenthalt auf der Insel. Und dieses Lied wurde später zur Nationalhymne der Weimarer Republik und des späteren Westdeutschlands.

Mit den anderen Erwerbsmöglichkeiten auf der Insel ging es bergab. Lotsenarbeit hatte früher große Bedeutung gehabt, aber verbesserte Seekarten und Leuchttürme hatten ab Anfang des 19. Jahrhunderts diese Aufgabe weitgehend überflüssig gemacht. Die Fischerei - besonders nach Hummer - war zurückgegangen, da beim Ausbau Helgolands und der Düne einige der Fangplätze zerstört worden waren. Nachdem die Fischbestände in der Deutschen Bucht generell ständig kleiner wurden, war auch die Fischerei ein aussterbender Erwerbzweig.

Dagegen erwies sich der Tourismus als überlebensfähig. Denn die Felseninsel draußen im Meer war so anders als man es vom Festland her kannte. Naturinteressierte kamen nach Helgoland, um die Brutvögel auf dem Vogelfelsen zu studieren. In der Biologischen Anstalt konnte man Meerestiere aller Größen kennenlernen und die reine Luft zog Gäste mit Gesundheitsproblemen an. Für Badegäste gab es den Sandstrand auf der Düne, wohin man mit der Dünenfähre kommen konnte. Darüber hinaus hatte Helgoland, beziehungsweise die Düne davor, einen eigenen Flugplatz. Ein ganz besonderer Aktivposten war das alte Zollprivileg, das es möglich machte den Touristen steuerfreie Luxuswaren zu günstigen Preisen anzubieten.

Daher war es ein wichtiges Projekt für die Helgoländer den Tourismus wieder in Gang zu bekommen, nachdem die Insel 1952 freigegeben worden ist. Aber es war keine leichte Aufgabe. Auf der Insel gab es eine Unmenge an nicht explodierten Bomben, die sogenannten Blindgänger, die geborgen werden mussten bevor man die benötigten Häuser bauen und die Touristen wieder einladen konnte. Es wurde mit Tagesgästen auf der Düne angefangen und die ersten Übernachtungen fanden in Zelten statt. Ab 1962 wurde Helgoland offiziell Nordsee-Kurbad und immer mehr Touristen fanden den Weg auf die Insel. Im Rekordjahr 1971 besuchten 831.000 Menschen in einer angemessenen Mischung aus Tages- und Übernachtungsgästen die Insel. In durchschnittlichen Jahren machten eine halbe Million Gäste die Tour über das Meer auf dem Luft- oder Wasserweg, um die besonderen Gegebenheiten der Insel zu erleben. Doch auf der Insel macht sich auch die Konkurrenz der vielen anderen Anbieter bemerkbar und die letzten Jahre brachten einen Rückgang der Touristenzahlen. Es entwickelte sich bald ein Teufelskreis: Weniger Gäste bedeuten weniger Fährenfahrten, was wiederum weniger Gäste bedeutet usw. So muss Helgoland ebenso wie viele andere Randgebiete mit ständig neuen Ideen und Vorhaben um seine Existenzgrundlage kämpfen.

Diese Geschichte erscheint in folgenden Themen:
Helgoland
Um diese Inhalte anzusehen, wird der Flashplayer 9 benötigt. Zum Download
multimediaMultimedia
case storyFallbeispiele
photosAbbildungen
bibliographyLiteratur