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Juristische Aufarbeitung in Schleswig-Holstein

Quelle: Danker, Uwe og Astrid Schwabe 2005, s.172. (Landesarchiv Schleswig-Holstein)

Foto eines inszenierten Gerichtsverfahrens vor dem britischen Militärgerichts in Kiel 1946. Während der eigentlichen Verhandlung darf nicht fotografiert werden.

Die rechtliche Verfolgung der Kriegsverbrecher findet auf mehreren Ebenen statt. Der Nürnberger Prozess nimmt sich der größten Kriegsverbrecher an, während andere Angeklagte vor das britische Militärgericht müssen. Ab November 1945 nehmen auch die wieder geöffneten deutschen Gerichte an der Arbeit teil. Sie waren für eine kurze Zeit, während die Briten Urteile untersuchten, geschlossen worden. Als etwas Besonderes gelten die in der britischen Zone eingerichteten Spruchgerichte, die sich verschiedener Angestellter der nationalsozialistischen Organisationen annehmen und diese für eventuelle Mitwisserschaft verurteilen können. Doch die Strafen begrenzen sich hier auf bis zu 10 Jahren oder auf Eigentumsentzug.

Diese Spruchgerichte führen dazu, dass man in schneller Abfolge viele Straftaten abwickeln kann. Doch sie haben auch einen negativen Nebeneffekt: Die Angeklagten, die schon verurteilt worden sind, weil sie über Insider-Wissen verfügen, können später nicht noch einmal für eine von ihnen begangene Straftat angeklagt werden. Die Gerichte verweisen hier auf ein geltendes Verbot, wonach man nicht zweimal für die gleiche Sache angeklagt werden kann. Diese Interpretation nützt vor allem den höher gestellten Angestellten der GESTAPO und der SS.

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