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Gründerzeit

Bezeichnung für den Zeitraum von der Reichsgründung 1871 bis zum Beginn des "Ersten Weltkriegs" 1914. Mit dem Ende des Deutsch-Französischen Krieges und vor allem nach der Ausrufung von König Wilhelm II. zum Deutschen Kaiser 1888 beginnt eine neue Epoche des europäischen Wettrüstens und kolonialen Wettbewerbs, die schließlich in den "Ersten Weltkrieg" führt. In dieser Zeit steht auch die Architektur vor neuen Aufgaben: Aufgrund der Industrialisierung herrscht in vielen Städten Wohnungsmangel. Um die Wohnungsnot zu linden, werden hauptsächlich mehrstöckige Häuser errichtet. Typisch für den Baustil der Gründerzeitarchitektur ist die vier- bis sechsgeschossige Blockrandbebauung mit ihren reich dekorierten Fassaden. In den gründerzeitlichen Mehrfamilienhäusern spiegelt der geschossige Aufbau die soziale Stellung der Bewohner wider. Die erste Etage wird oft als "Beletage", das "schöne Geschoss", bezeichnet und ist mit ihren hohen Decken und den reichen Stuckverzierungen dem wohlhabenderen Bürgertum vorbehalten. Nach oben wird die soziale Stellung der Bewohner mit abnehmender Geschosshöhe immer geringer. Die Architektur dieser Zeit ist überwiegend dem "Historismus" zuzuordnen. Während der "Gründerzeit" wird viel Wert auf Repräsentation gelegt, funktionale Aspekte sind eher von untergeordneter Bedeutung. Vor allem aus diesem Grund wird der Historismus später kritisiert.
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