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Selbstbiografie

„Wolken waren am deutschen Himmel erschienen mit grellen Strahlungen dazwischen. Es wurde viel gesprochen und erregende Reden und Versammlungen füllten die Zeit. – Ich kümmerte mich anfänglich um nichts, schaute späterhin aus der Ferne still dem Geschehen zu, bis anschließend dann auch auf eigenstem Gebiet in der Kunst von Neuordnung geredet und große Versprechungen gemacht wurden. Eine unbekannte große Zukunft wurde der Kunst prophetisch verkündet. Wir oft gutgläubigen und etwas weltfremden Künstler wussten nicht recht, was geschah. Alle, fast alle lebten in Spannung, voll Erwartung. Dabei erfuhr ich, daß auch mein Name genannt wurde. Ob im guten oder schlechten Sinn, das wußte ich nicht. Aber große Kunstarchitekturen wurden projektiert – und das Griechentum in allen Künsten als Vorbild hingestellt wie es schon mehrmals zuvor geschehen war. Ich mochte dies nicht. Und viel weniger noch ihren vermessenen Spruch, dass sie Künstler züchten würden.“

Nolde blickt in dem nach dem Krieg verfassten Teil seiner Autobiografie auf die NS-Zeit zurück. Seine Äußerungen Noldes sind unehrlich. Es handelt sich um eine gespielte rückblickende Selbstinszenierung des angeblich naiven, gutgläubigen und weltfernen Künstlers. Dabei war Nolde auch im hohen Alter niemals weltfremd. In seinem Leben hat er viele Reisen unternommen und auch politisch war er stets informiert.

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