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Interview med Irmlind Heiser

Irmlind Heiser (CDU) fra Flensborg var medlem af den slesvig-holstenske Landdag fra 1980 til 1992. Hun deltog i det første undersøgelsesudvalg, der behandlede Barschel-affæren. I et interview med journalisten Heiko Scharffenberg mindes hun forløbet efter Landdagsvalget i 1987 og arbejdet i udvalget. Hun skildrer sin personlige opfattelse af tingene.

Heiko Scharffenberg: "Wie können Sie Ihre Empfindungen beschreiben, als die Barschel/Pfeiffer-Affäre ins Rollen kam?"

Irmlind Heiser: "Zunächst war man entsetzt darüber, dass man als Mitglied der CDU so etwas erleben mußte; kurze Zeit später aber auch entsetzt darüber, dass man den einen oder anderen Hinweis vorher hätte wahrnehmen können. Wenn ich zum Beispiel daran denke, dass der Pfeiffer mit einer Telefonnummer der Staatskanzlei für den Landesverband zur Verfügung stand, dann war das ersichtlich, aber wir haben es nicht gesehen. Allerdings weiß ich auch nicht, ob man etwas unternommen hätte, wenn man das bemerkt hätte. Ich denke eher nein. Es hat zwar auch noch andere Anzeichen gegeben, etwa eine Diskussion in der Fraktion über Engholms Taufe (Björn Engholm ließ sich 1987 taufen. Pfeiffer fälschte darauf eine Erklärung der "Grünen", die Engholm Populismus unterstellten.), aber man hat dabei nicht daran gedacht, dass ein Team, oder einer oder zwei gezielte Aktionen vorhatten."

"Als die ganze Sache nun mehr und mehr bekannt wurde, wie reagierten Sie darauf, wie geht man mit einer solchen Situation um?"

"Ich fühlte mich ein Stück verantwortlich, als Landtagsabgeordnete, die im näheren Umfeld war, und als Kandidatin im Wahlkampf - es nützte ja nichts. Der einzige Gedanke war: Das muss aufgeklärt werden. Dabei spielte auch eine Portion Wut und Hass eine Rolle. Viele Parteimitglieder haben das dann als Übereifer gesehen. Ich und andere haben in den Parteiveranstaltungen auch klar gesagt, dass Barschel schuldig sei. Aber bestimmt über die Hälfte der Mitglieder wies das weit von sich. Das war eine schlimme Zeit."

"Wie entwickelte sich Ihre Einstellung, als im Laufe der Zeit auch die Verwicklungen der SPD bekannt wurden?"

"Dafür gab es schon während des ersten Untersuchungsausschusses Belege, als Pfeiffer Kontakte zu Nilius zugab. Es stellte sich da natürlich die Frage, wann die SPD ihr Wissen genutzt hatte. Aber dieser Aspekt hat mich nicht sonderlich interessiert, das war für mich zweitrangig. Damit musste sich die SPD auseinandersetzen - und so ist es ja auch gekommen. Mich hat es wütend gemacht, wenn es in Fraktionssitzungen hieß: Die müssen doch auch was am Stecken haben. Dabei hatten wir doch selbst genug zu verantworten."

"In den vergangenen Jahren sind ja immer wieder neue Details der gesamten Affäre bekannt geworden. Gab es für Ihre Bewertung dadurch einen Korrekturbedarf?"

"Ich habe das später nur noch in der Presse verfolgt und mich nicht mehr sonderlich getroffen gefühlt. Für mich war klar, und ist auch immer noch klar, dass Pfeiffer kein Einzeltäter war und die Aktionen nicht allein geplant haben konnte. Dafür gab es zu viele Verbindungen zur Partei."

"Halten Sie persönlich Barschel denn für schuldig?"

"Er muss ja nicht der Auftraggeber gewesen sein, aber er hat es gewusst und hat dann mitgemacht. Allein sein Verhalten sprach dafür. Man kommt nicht gleich mit eidesstattlichen Erklärungen von Mitarbeitern, wenn man einen Menschen wie Pfeiffer kaum kennt und nicht weiß, was er vorhat. Das kann nicht angehen, das sagt einem doch schon die Lebenserfahrung."

"Sie haben ja im ersten Untersuchungsausschuss mitgearbeitet. Waren Sie mit dem Ergebnis der Untersuchungen zufrieden oder hatten Sie das Gefühl, dass es da noch mehr gab?"

"Das Gefühl hatten wir, auch in Richtung SPD hätte es sicherlich noch Ermittlungsbedarf gegeben. Aber uns saß die Zeit im Nacken. Auch wollten wir als CDU-Parteimitglieder nicht in den Geruch kommen, etwas verschleppen und durch Nebenschauplätze von etwas ablenken zu wollen."

"Was hat sich nach dem Erdrutsch der Affären im Umgang der Parteien miteinander verändert?"

"Ich denke, dass in der Nachfolgezeit viele sogar übervorsichtig geworden sind. Aber durch die folgenden Ereignisse ist da wieder vieles in Schieflage geraten, nach dem Motto: Na ja, wir waren es ja nicht alleine. Insgesamt hat das aber nicht dazu geführt, dass die Achtung voreinander gestiegen ist."

Kilde: Danker, Uwe: Die Barschel-Affäre 1987 und ihre Entwicklungen In: Die Jahrhundert-Story Bd. 3. Flensburg 1999, S. 201-226, S. 226.

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