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Halbstarke

Dass sich die Erwachsenen am provozierenden Verhalten der Jugendlichen stören, lässt sich folgendem Buchauszug aus dem Jahre 1912 entnehmen. Pfarrer Clemens Schultz berichtet wie er den typischen "Halbstarken" - so der Buchtitel - sieht:

"Da steht er [der Halbstarke] an der Straßenecke, auf dem Kopf möglichst keck und frech eine verbogene Mütze, manchmal darunter hervorlugend eine widerlich kokette Haarlocke, um den Hals ein schlechtes Tuch gebunden, Rock und Hose zerrissen, mit vielen Dreckspritzern und sonstigen Flecken; das Fußzeug in einem entsetzlichen Zustand, im Munde die unvermeidlich kurze Pfeife, in unserer Gegend "Brösel" genannt. Er ist selten allein und hat meist seinesgleichen bei sich, mit denen er sich oft in albernster, kindischer Weise herum balgt. Die Unterhaltung, die sie führen, ist durchsetzt mit den gräulichsten Schimpfwörtern. Er hat eine bemerkenswerte Kunstfertigkeit im Spucken. Seine Freude ist es, die Vorübergehenden zu belästigen, auch älteren Herren und Damen Gemeinheiten nachzurufen, ein Bein zu stellen oder ihnen etwas nachzuwerfen; geht ein junges Mädchen vorbei, so werden ihr die unflätigsten und gemeinsten Worte gesagt. Hunde und Katzen, auch Pferde werden oft in der rohesten Weise von ihnen gequält."

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