v i m u . i n f o
Dansk version
grenzen politik wirtschaft gesellschaft kultur meer

Ingeborg Andresen: "Ehrenmal im Grenzland" (1939)

Es sprach das Dorf:
Unser sind die Toten,
Unser die Trauer.
Ein ganzes Geschlecht
Entriß uns der Mäher,
Der Würger, der Wehrwolf,
Der grimme Gebärer.
Sie fielen in Flandern,
Vor Reims und Verdun,
Am Chemin des Dames,

Bei St. Quentin und Soissons.
Sie schlugen die Schlacht von Tannenberg,
Sie fanden in Polen und Russland ihr Grab.
Es rief sie die See vor Coronel,
Zwei sanken hinab im Skagerrak.
Nach allen Winden, in alle Welten
Säten wir trauernd kostbare Saat.

Es sprachen die Deutschen:
Wir säten auf Hoffnung.
Wir trugen den Glauben an Deutschland als Wehre,
Wir waren gehalten im Leben und Sterben
Zu opfern dem Volke, dem wir gehören,
Dem Volk und dem Reich und seiner Ehre.

Es sprachen die andern:
Fremd ist uns das Reich
Und bitter der Trank des maßlosen Leides.
Doch grünen die Kränze des Ruhmes den Unsern,
Die treu erfunden dem harten Gebot.
Und leuchten nicht heller noch ihre Gestirne,
Da sie so lohnlos litten den Tod?
Wir grüßen die bleichen Schatten der Söhne!
Wahrlich, sie trugen als Männer die Not.

Es sprach das Dorf
Unser sind alle!
Wir wuchten die Steine,
Wir richten das Mal im Ringe der Eichen.
Hoch türmt sich der Findling, geädert und kantig.
So schwer unsre Trauer! Die Treue so groß!

Und siebenmal zehn die kleinen Gefährten
Umgeben als Wehr ihn, gedrängt zum Wall.
Ein jeder trägt Namen und Ort auch und Zeiten,
Daneben ein Kreuz. So ward es erfüllt!
Doch dreimal die Steine künden es zwiefach,
Und dreifach gar einer - aus einem Geschlecht!
So lasset euch mahnen, ihr Kinder und Enkel:
Denket der Toten und ehrt ihre Taten!
Sie starben für euch! Für Freiheit und Recht!

Um diese Inhalte anzusehen, wird der Flashplayer 9 benötigt. Zum Download