v i m u . i n f o
Dansk version

Strandburg

„Ein Bericht aus dem Jahr 1906 beschreibt ausführlich die Verhaltensweisen rund um den Strandburgenbau:

Und zwischen hundert fahnegeschmückten Zelten und Körben hindurch tummelten sich geschäftig die kleinen und großen Kinder und schaufeln eifrig im weissen Ufersande Gräben und Wälle, um ‚Strandburgen‘ zu bauen, die in endlos bunter Reih’ sich dahinziehen und mit ihren hochflatternden Winpeln und Fähnchenund grüssenden Inschriften, einem Heerlager gleichend, ein entzückend farbenreiches Bild entrollen.

Welche Bedeutung diesem in der ganzen Welt in solcher Grossartigkeit nicht seines gleichen findenden originellen Sport beigemessen wird, zeigt sich am besten darin, dass seitens der rührigen Badeverwaltung lediglich aus besagtem Grunde der Damenbadestrand im vorletzten Jahre wieder 150 m nach Süden verlegt wurde, damit mehr Platz für Sandbuddelei-Schwärmer geschaffen werden konnte.

Die oft heissumstrittenen ‚Burgen‘, welche mit Eifersucht bewacht und mit rührender Hartnäckigkeit gegen die tückischen Fluten und ränkevollen Nachbarn verteidigt werden tragen zur Charakterisierung ihrer jeweiligen Besitzer zumeist originelle Aufschriften, - Lesen wir: ‚Servas Schurl‘ oder ‚Gengans baden‘, so sind wir sicher, kreuzfidele Urwiener vor uns zu haben, und heisst es ‚Berliner Rangen’, so erkennen wir sofort Herkunft, Geschlecht und Gefährlichkeit dieser Burgbewohner; lockt die eine Tafel: ‚Wir sind noch zu haben‘, so warnt die nächste: ‚Diese Höhlenbewohner dürfen nicht gereizt werden‘ und so wohnen neben der ‚lustigen Schwiegermutter‘ friedlich die ‚Harmlosen G.m.b.H.‘ und neben der ‚Feuergefährlichen Strohwitwe‘ erhebt sich das hagestolze ‚Jungegesellenheim‘, und so gibt es ‚Nichten und Genossen‘ und Süsse Mädel‘, ‚Unterbrettl‘ und Üebermenschen‘ in listiger Auswahl die Menge.“

Um diese Inhalte anzusehen, wird der Flashplayer 9 benötigt. Zum Download